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Abstract: "Das Sexuelle zwischen HeteroNORMativität und HeteroGENität"

Helga Krüger-Kirn (Erziehungswissenschaft, PUM)

Um das Spannungsfeld zwischen heteronormativen und heterogenen Sexualitäten zu erkunden, wird eine psychoanalytische Betrachtungsweise zugrunde gelegt. In diesem Verständnis stehen Sexualität und Begehren in einem dialektischen Verhältnis von Körper und Gesellschaft und entwickeln sich bewusst und unbewusst. Um deren Spuren zu eruieren, wird der Körper als Ort subjektiv gelebter und selbstbestimmter Sexualität(en) in den Mittelpunkt gestellt. Der Körper nimmt hierbei eine zentrale Schlüsselrolle ein, um einerseits heteronormative Identitätskonzepte in Frage zu stellen sowie andererseits in bisher tabuisierte und nicht-gedachte Möglichkeitsräume vorzudringen.

Aktuell stellt sich die Frage, in welchem Zusammenhang die Vielfalt sexueller Praktiken und Lebensformen mit den postmodernen Freiheits- und Selbstverfügungsdiskursen und der geschlechtlichen Verfasstheit des Körpers stehen? Oder anders formuliert: Ermöglichen sexuelle bzw. neo-sexuelle Begehrensweisen und Identitäten lediglich einen zeitgemäßen Einblick in den historisch kulturellen und gesellschaftlichen Kontext oder gehen damit auch Fragen nach der Faktizität und damit verbundenen Wirkmacht des Körpers einher?