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Haifischbecken und Goldfischteiche – Mikropolitik in der Wissenschaft – Onlineveranstaltung

Auf der Basis eines theoretischen Zugangs lernen Sie, Machtprozesse im eigenen Umfeld systematisch zu erfassen, eigene Rollen in mikropolitischen Spielen zu reflektieren und Ihre Möglichkeiten aktiver Einflussnahme auszuloten.

Veranstaltungsdaten

13. Februar 2023 09:00 – 13. Februar 2023 13:00
14. Februar 2023 09:00 – 14. Februar 2023 13:00
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Online

Das Wissenschaftssystem zeichnet sich durch eigentümliche Institutionen und hierarchische Organisationsformen aus, in denen häufig kontrollierende Instanzen fehlen und unklare Kompetenzen bestehen. Unabhängig davon, ob Sie auf den oberen, mittleren oder unteren Ebenen ihrer Einrichtung aktiv sind, machen Sie früher oder später die Erfahrung, dass Fachkompetenz und sachliche Auseinandersetzung allein nicht zum Ziel führen. Formale Regelwerke werden umgangen, Absprachen werden nicht eingehalten, institutionell definierte Verantwortlichkeit erweist sich bei einer Entscheidungsfindung als unwichtig, rivalisierende Lager beeinträchtigen die Zusammenarbeit, …

Manche Abläufe werden als ausgesprochen unproduktiv oder frustrierend erlebt. Unverständnis, Ärger und andere schlechte Gefühle können uns dabei viel Energie rauben. Erlebt wird aber auch, dass durch das Erfassen von Situationen, geschicktes Kommunizieren und machtbewusstes Vorgehen schwierige Situationen gemeistert werden können.

Mit dem organisationstheoretischen Konzept Mikropolitik können wir Manifestationen des alltäglichen Aufbaus und Einsatzes von Macht in Organisationen systematisch begreifen. Mikropolitik bedeutet aktive Einflussnahme auf das Geschehen in Organisationen. Dabei geht es nicht nur um das Kommunikationsverhalten von Führungskräften. Überall werden Eigeninteressen (die durchaus ethisch motiviert sein können) verfolgt und individuelle oder kollektive Strategien zur informellen Einflussnahme oder zur Vermeidung von Kontrolle eingesetzt. Informelle, offiziell nicht sanktionierte Praktiken – mikropolitische Spiele – wirken nicht selten stärker als die formal geregelten Abläufe. Dabei ist offen, ob anderen genutzt oder geschadet wird.

Diese Veranstaltung bietet Ihnen die Möglichkeit, auf der Basis eines theoretischen Zugangs Machtprozesse im eigenen Umfeld sowie eigene Rollen in mikropolitischen Spielen – als "Opfer" oder als "Agierende*r" – zu reflektieren.

Sie werden mit hilfreichen Konzepten der mikropolitischen Theorie – und deren konzeptioneller Erweiterung – vertraut und können macht- und mikropolitische Spiele im Systemkontext erkennen und einordnen. Sie erhalten Anregungen zur Reflexion eigener Handlungsspielräume und Grenzen. Ferner werden Sie dazu angeregt, eine eigene reflektierte Haltung zu Macht und mikropolitischer Einflussnahme zu entwickeln und Ihre eigenen mikropolitischen Kompetenzen zu erweitern. So fördern Sie das eigene autonome Handeln und entwickeln Strategien zur Erreichung Ihrer eigener Ziele.

Beabsichtigte Weiterbildungsergebnisse

Sie sind in der Lage,

  • die institutionellen Rahmenbedingungen Ihrer Arbeitswelt besser zu überblicken,
  • zentrale Konzepte der Mikropolitik (Machtressourcen, Machtspiele) zu erkennen,
  • mikropolitische Spiele in Ihrem Umfeld zu erfassen,
  • Ihre eigenen Spielpositionen und Spielräume bewusst wahrzunehmen und
  • Ihre mikropolitische Kompetenz auszubauen.

Weiterbildungsmethoden

Die angebotene Veranstaltung ist erfahrungsbasiert und partizipativ. Die folgenden Methoden kommen zum Einsatz:

  • sukzessive Inputs zu Begriffen und Modellen mit Praxisbeispielen
  • Moderation des Erfahrungsaustauschs im Plenum
  • Übungsanleitungen
  • Einzelarbeit und Kleingruppenarbeit
  • Arbeit an eigenen Beispielen oder Fallbeispielen

Im virtuellen Raum wird das Videokonferenz-System BigBlueButton genutzt. Für Reflexionsübungen und Gruppenarbeit kommen GoogleDocs und ein interaktives virtuelles Whiteboard zum Einsatz.

Voraussetzungen

Für die Teilnahme an der Onlineveranstaltung benötigen Sie einen PC/Laptop mit aktuellem Browser (empfohlen: Chrome oder Firefox) sowie Headset (bzw. Lautsprecher und Mikrofon), Webcam plus eine stabile Internetverbindung.

Termin

13.02.2023, 9:00–13:00 h und
14.02.2023, 9:00–12:30 h

Zielgruppe

Promovierende und Postdocs aller Fachrichtungen

Modalitäten

Maximal 12 Teilnehmende
Intern 25,– EUR
Extern 75,– EUR

Anmeldung

Bitte melden Sie sich bis zum 31.01.2023 über das Webanmeldeformular an.

Eine Abmeldung ist bis zu zwölf Tage vor Kursbeginn ohne Grund möglich. Danach ist das Teilnahmeentgelt auch dann zu entrichten, wenn Sie nicht am Kurs teilnehmen.

Bitte beachten Sie, dass Sie sich für eine Nutzung der MARA-Angebote einmalig in unserer Datenbank registrieren müssen.

Referierende

Dr. Veronika Fuest
www.in-cooperation.com

Veranstalter

MArburg University Research Academy (MARA)
Postdocprogramm

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