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Arbeitsgruppe 13 Frühe Neuzeit: Herrschaft, Kommunikation, Transfer (2005–2015)

Die Arbeitsgruppe Frühe Neuzeit: Herrschaft, Kommunikation, Transfer setzte sich interdisziplinär aus Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern zusammen, die sich mit Themen der Geschichte, Kunst-, Literatur- und Musikgeschichte der Frühen Neuzeit (1500–1800) beschäftigten.

Als zentraler Gegenstand hatten sich die Begriffsfelder "Herrschaft" und "Herrschaftsausübung" herauskristallisiert. In Anlehnung an neuere Forschungsdiskussionen zu diesem Themenbereich richtete sich der Fokus der Gruppe auf Kommunikations- und Transferprozesse, die sowohl bei der Herrschaftsausübung der Vormoderne als auch im weiteren Kontext kultureller Entwicklungsprozesse (Stichwort: Kulturtransfer) eine wesentliche Rolle spielten und die zudem Anknüpfungspunkte für weitere, künftig noch hinzukommende Themenfelder bieten sollten.

Ausgehend von der These, dass Herrschaft auf komplexen Sozialbeziehungen basiert, Herrschaftsverhältnisse dynamische und kommunikative Prozesse darstellen (multipolares Konzept), rückte der Aspekt der Kommunikation in den Vordergrund:

  • Mit welchen materiellen (Kunst, Flugschriften, Beamten- und Behördenpräsenz) und immateriellen (Zeremoniell, Rhetorik, Wissensspeicherung und -verfügbarkeit) Mitteln wird Herrschaft kommuniziert?
  • Wer setzt diese Mittel für wen ein?
  • Wem soll Herrschaft vermittelt werden?
  • Welche Rolle spielen Künstler und Autoren in diesem Kommunikationsprozess und welche Auswirkungen hat dieser auf ihr Schaffen?
  • Welcher Transformation unterliegt die Art der Kommunikation von Herrschaft auf Grund eines kulturellen Transfers und dem Wandel der Zeit?

Ausgangspunkt und Beweggrund für die gemeinsame Auseinandersetzung waren die eigenen Forschungsarbeiten, die in der Gruppe diskutiert werden konnten. Dies konnte durch Präsentation ausgewählter Fragestellungen, Interpretation problematischer Texte oder Definitionen zentraler Begriffe erfolgen.

Die Arbeitsgruppe bestand seit dem Beginn des Graduiertenzentrums für Geistes- und Sozialwissenschaften im Juli 2005 und hatte bereits erfolgreich eigene Aktivitäten durchgeführt. Gab es zunächst regelmäßige Treffen, auf denen eigene Forschungen, aber auch allgemeine Fragen der aktuellen Forschung diskutiert wurden, hatte die Arbeitsgruppe in den Wintersemestern 2008/09 und 2009/10 (PDF) Vortragsreihen organisiert. Hier standen namhafte Referentinnen und Referenten als Diskussionspartner zur Verfügung, die ihre unterschiedlichen Forschungen anhand der Schlüsselbegriffe "Herrschaft, Kommunikation und Transfer" in den Fokus rückten.

Am 9. und 10. Juli 2010 organisierte die Arbeitsgruppe eine zweitägige Tagung, deren Thema "Kommunikation sozialer Mobilität" ein immer wieder innerhalb der Vortagsreihen als Forschungsdesiderat erkanntes Thema vertiefte (Tagungsprogramm (PDF)).

Die Arbeitsgruppe verstand sich als offenes Forum und Netzwerk für herrschafts- und kommunikationsbezogene aktuelle Forschungsfragen, das sich durch aktive Impulse seiner Mitglieder konstituierte. Mitglieder sowie an einer Mitgliedschaft interessierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler konnten – bezogen auf die Themen des Forums – diese Plattform als Infrastruktur für ihre Forschungsinteressen nutzen. Dies galt sowohl hinsichtlich von Diskussionspartnern mit ähnlichen Forschungsthemen als auch als erfahrenes Organisationsteam für über die Arbeitsgruppe hinausgehende Forschungsaktivitäten.

Interessenten waren hierzu herzlich eingeladen. Zudem fand der wissenschaftliche Austausch auch virtuell in einer "google-newsgroup" desselben Titels statt.