Zentrum
Das ICWC (International Research and Documentation Centre for War Crimes Trials) besteht seit dem Jahr 2003 als wissenschaftliches Zentrum an der Philipps-Universität Marburg. Als Pilotprojekt wurde es bereits 2000 am Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt am Main gegründet.
Das ICWC widmet sich der Erforschung des Völkerstrafrechts im Kontext von Transitional Justice sowie der Dokumentation von Kriegsverbrecherprozessen seit dem Zweiten Weltkrieg. Damit beteiligt sich das Zentrum bereits seit 20 Jahren aktiv am internationalen Fachdiskurs über die Aufarbeitung von Massengewalt.
Mit spannenden Veranstaltungen sowie dem am ICWC angesiedelten M.A. "Internationale Strafjustiz: Recht, Geschichte, Politik" trägt das Zentrum zur interdisziplinären Vernetzung von Forschung und Lehre bei. Mit dem als Studienprojekt etablierten Trial Monitoring Programme bildet das ICWC als einzige wissenschaftliche Einrichtung in Deutschland Prozessbeobachter:innen aus.
Zu den Kernaufgaben des ICWC gehört die Sammlung von Dokumenten zu völkerstrafrechtlichen Verfahren in einer umfangreichen Datenbank. Mit ihr sollen Interessierte und Forschende anhand weniger Eckdaten wie den Namen der Angeklagten entsprechende Datenbankeinträge mit dem zugehörigen Aktenmaterial finden können.
Schließlich bringen sich die Direktor:innen sowie der Geschäftsführer des Zentrums in aktuelle Debatten - zum Beispiel zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine oder zum Krieg in Gaza - ein und ordnen das Geschehen unter völker(straf)rechtlichen Gesichtspunkten für eine breite Öffentlichkeit ein.