Lehrforschungsprojekt Reichsbürger:innen
Das Lehrforschungsprojekt "Verfahren gegen Reichsbürger:innen - wehrhafte Demokratie verstehen und erklären" ist assoziiert mit dem ICWC Trial Monitoring Programme. Das Ziel: Eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Verschwörungserzählungen der Reichsbürger:innen-Bewegung und die Entwicklung verschiedener Formate der Wissenschaftskommunikation durch die Studierenden selbst.
Anhand des sogenannten "Reichsbürger-Prozesses" gegen Heinrich XIII. Prinz Reuß et al. am OLG Frankfurt am Main setzen sich die Studierenden vertieft mit dem Konzept der wehrhaften Demokratie auseinander und bereiten ihre Beobachtungen und Ergebnisse für eine breite Öffentlichkeit allgemeinverständlich auf. Konkret geht es darum, sich mit der Bewegung der Reichsbürger:innen auseinanderzusetzen, die kommunikative Bedeutung rechtsstaatlicher Verfahren als Reaktion auf die Umsturzpläne zu analysieren und die damit verbundenen Herausforderungen herauszuarbeiten.
Diese ergeben sich namentlich daraus, dass der Rechtsstaat rechtsstaatswidrigen Angriffe nur mit rechtsstaatlichen Mitteln begegnen kann und die Angeklagten nun ihrerseits rechtsstaatliche Mittel verwenden, mit denen sie versuchen, das Verfahren zu desavouieren. Erschwert wird der sachliche Diskurs zudem durch die mit der Reichsbürger:innen-Bewegung verbundenen Verschwörungserzählungen, die ggf. im Prozess reproduziert und inszeniert werden.
Eingebettet ist das Lehrforschungsprojekt in das Trial Monitoring Programme des ICWC. Im Rahmen ihrer Monitoring-Ausbildung beobachten die Studierenden den Frankfurter "Reichsbürger-Prozess" wissenschaftlich, unabhängig und kompetent. Das Lehrforschungsprojekt vertieft die wissenschaftliche Reflexion des Verfahrens und geht in seinem Anspruch, Formate der Wissenschaftskommunikation zu entwickeln, über den üblichen Rahmen des Trial Monitoring Programmes hinaus.
Eigens konzipierte Lehrveranstaltungen, spezialisierte Workshops und spannende Exkursionen runden das Projekt ab.