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Beschmieren, Zerkratzen, Zerstören: Wut und Vandalismus im Wahlkampf

Teil der Ringvorlesung "Gefühlswelten. Perspektiven der Emotionsforschung"

Veranstaltungsdaten

25. Juni 2024 18:15
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Hörsaal Deutschhausstraße 3, 1. Stock [Raum +1(1090)] und online

Abstract 

In jeder Wahlperiode, ob Kommunal-, Landtags- Bundestags-, oder Europawahl, lächeln Personen von Plakaten herunter, erinnern an die bevorstehende Wahl und versuchen, ein positives, einladendes und überzeugendes Bild ihrer jeweiligen Politik zu vermitteln. Neben der (impliziten) Aufforderung, zu Wahl zu gehen, scheinen Plakate auch eine Form der Interaktion hervorzurufen. Sie beinhaltet übermalen, zerkratzen und abreißen des jeweiligen Plakats. Nach aktuellen Nachrichtenmedien scheint dieser Fall des Eingriffs angeblich viel häufiger aufzutreten und wird von Politik und Berichterstattung üblicherweise als »Vandalismus« bezeichnet. 

Dieser Vortrag rückt die Praxis der »Plakatzerstörung« in Mittelpunkt seiner Auseinandersetzung mit politischer Kommunikation im öffentlichen Raum. Als eine andere, explizit emotionsgeleitete, vielleicht sogar nahezu ziellose Form des Protests, manifestieren sich am Plakat Affekte gegenüber dem Abgebildeten, was dann in der tatsächlichen materialen Aneignung sichtbar wird. Es geht in diesem Vortrag daher darum, wie sich medienanthropologische Perspektiven und kommunikationswissenschaftliche Wissensbestände im Sinne einer »Medienpraxis der Zerstörung« zusammenführen lassen können.

 

Für mehr Informationen zu der Ringvorlesung schauen Sie gerne auf unserer Website vorbei, dort finden Sie auch den Link für die Online-Teilnahme. Das vollständige Programm finden Sie hier.

Die Ringvorlesung wird unterstützt durch den Förderverein des Instituts MakuFEE e.V.

Referierende

Dr. Alexander Schwinghammer (Universität Weimar)

Veranstalter

Institut für Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft, Prof. Dr. Manfred Seifert

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