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Marburger Portal zur mediävistischen Deutschdidaktik

Mittelalterliche Literatur hat an Schulen einen schweren Stand. Wirft man einen Blick in die Bildungsstandards des Kultusministerkonferenz und ihre Umsetzungen in länderspezifischen Curricula – die maßgeblichen Rahmenrichtlinien für Unterricht an deutschen Schulen – so wird man auf der Suche nach dem Schlagwort „Mittelalter“ vor allem im Geschichtsunterricht fündig. Selbst Grundschüler können und sollen sich im Sachunterricht mit seinen historischen Bedingungen auseinandersetzen. Im Deutschunterricht ist eine Auseinandersetzung mit Sprache und Literatur der Epoche dagegen vielfach erst in der gymnasialen Oberstufe vorgesehen.

Trotz ihres gegenwärtigen Nischendaseins ist eine unterrichtliche Beschäftigung mit den literarischen Texten des Mittelalters durchaus im Sinne der KMK-Bildungsstandards zu legitimieren. Die modernen Lehrplänen zugrundeliegende Kompetenzorientierung erweist sich als hilfreiches Instrument für Lehrkräfte, die in ihrem Unterricht die Potenziale mittelalterlicher Texten nutzen möchten, obwohl dieselbe immer wieder als unvereinbar mit den ästhetischen Ansprüchen historischer Literatur dargestellt wird. Denn Output-orientierte Lehrpläne entwickeln Kompetenzstandards vor allem als zu erreichende Zielvorstellungen  – auf welchem Weg, d.h. mithilfe welcher Materialien und Lehr-/Lernmethoden diese Ziele erreicht werden, ist an vielen Stellen jedoch den schulinternen Curricula und ihrer verantwortlichen Umsetzung durch Lehrkräfte selbst überlassen. Abhängig davon, wie engmaschig die inhaltlichen Rahmungen der länder- und stufenspezifischen Bildungspläne formuliert sind, eröffnen sich in dieser Perspektive zahlreiche Spielräume für den Einsatz von mittelalterlicher Literatur im Deutschunterricht.

Das Marburger Portal bietet einen einfachen Zugang zu Materialien, Websites und Forschungsliteratur, die sich mit mittelalterlicher Sprache und Literatur im Deutschunterricht beschäftigen. Es versammelt Informationen über die zahlreichen bestehenden Ressourcen an einer zentralen Stelle.

  • Eine Zotero-Bibliographie erfasst Forschungsliteratur, gedruckte Materialien und ganze Lehreinheiten. Eine exemplarische Auswahl aus ihr bietet die Einblicksliteratur.
  • Die Materialsammlung enthält Unterrichtsentwürfe, Arbeitsblätter usw.
  • Links verweisen auf Institute und Akteure, die sich prominent mit dem Thema beschäftigen.
  • Überlegungen zu den curricularen Vorgaben finden sich unter Kompetenzen und Mittelalter.

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