03.11.2020 Erweiterte Neuauflage einer Edition von Hania Siebenpfeiffer

Eberhard Christian Kindermann: Die Geschwinde Reise auf dem Luft=Schiff nach der obern Welt.


 

Hrsg. u. mit einem Nachwort versehen von Hania Siebenpfeiffer. Unter der Mitarbeit von Daniela Heiner, Raja Möller, Lea Reiff und Annabelle Schwarz. 2. überarb. u. akt. Auflage. Hannover: Wehrhahn Verlag 2020 (Reihe Weltraumreisen der Frühen Neuzeit, Bd. 1)

1744 erschien in Berlin eine kurze Erzählung mit dem Titel Die Geschwinde Reise auf dem Lufft-Schiff nach der obern Welt. Ihr Autor war der Thüringer Astronomen und Mathematiker Eberhard Christian Kindermann, der mit seiner imaginären Reise zum Marsmond die erste deutsche Science Fiction-Erzählung schrieb. Die Geschwinde Reise ist repräsentativ für die literarische Eroberung des Alls in der Frühen Neuzeit. Sie gibt Einblicke in Diskussionen über die Unendlichkeit des Alls, die Bewohntheit anderer Planeten und die Beschaffenheit von Außerirdischen. Indem Kindermann die physikalische Debatte um die Ordnung des Alls mit der theologischen Frage nach der Stellung des Menschen verknüpfte, gab er sich als Vertreter der Physikotheologie zu erkennen und legitimierte – ganz im Geiste der Aufklärung – die wissenschaftliche Erforschung der Natur als probates Mittel zur Vervollkommnung des Menschen.

Die erweiterte Edition nach der Erstausgabe von 1744 macht Kindermanns Erzählung textgetreu zugänglich und erschließt über sorgfältige Kommentierung und Nachwort den historischen Kontext. Mit dem Band eröffnet der Wehrhahn-Verlag die Reihe Weltraumreisen, in der vergessene Science Fiction-Erzählungen der Frühen Neuzeit neu ediert sind.

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