01.03.2022 Neuerscheinung: "Zeit/Schrift 1813-1815 oder Chronopoetik des 'Unregelmäßigen'"

Die gemeinsam von Literaturwissenschaftler:innen der Ruhr-Universität Bochum (Nicola Kaminski, Nora Ramtke, Sven Schöpf) und der Philipps-Universität Marburg (David Brehm, Volker Mergenthaler) verfaßte Monographie Zeit/Schrift 1813-1815 oder Chronopoetik des 'Unregelmäßigen' ist im Wehrhahn Verlag erschienen. Entstanden ist die Studie im Rahmen des Teilprojekts 2 "Zeit/Schrift: journalliterarische 'Chronopoetik' und Genese von Literarizität" der DFG-FOR 2288 "Journalliteratur: Formatbedingungen, visuelles Design, Rezeptionskulturen".

Gegenstand des Buches sind generisch zwischen Zeitung und Zeitschrift changierende, die sogenannten 'Befreiungskriege' von Frühjahr 1813 an publizistisch begleitende deutschsprachige Blätter, die in den Freiräumen, die sich zeitweilig in den machtpolitisch unübersichtlichen Verhältnissen der Jahre 1813–1815 gegenüber der Normalität von Zensur eröffnen, relativ spontan und meist kurzlebig diskontinuierliche Zeiterfahrung zu verschriften suchen und dabei mit der seriellen Normalität von Journal experimentieren. Was daraus für die typographische Materialität, die textuelle Kohärenz und für die Periodizität von Journal resultiert, läßt sich auf den Begriff einer Chronopoetik des ›Unregelmäßigen‹ bringen. Solchen Inszenierungen von als unregelmäßig erfahrener Zeit durch performative Regelverstöße im Druckmedium selbst läßt sich analytisch adäquat nicht mit der Systematik einer wissenschaftlichen Abhandlung begegnen, ohne daß Wesentliches auf der Strecke bliebe. Die Konsequenz ist die Entscheidung für ein experimentelles: ein zeitungsförmiges Buch.

David Brehm, Nicola Kaminski, Volker Mergenthaler, Nora Ramtke, Sven Schöpf: Zeit/Schrift 1813-1815 oder Chronopoetik des 'Unregelmäßigen'. Hannover: Wehrhahn 2022 (= Journalliteratur 3).