22.06.2017 Raynal - Herder - Merkel. Transformationen der Antikolonialismusdebatte in der europäischen Aufklärung

Sammelband von York-Gothart Mix und Hinrich Ahrend in Zusammenarbeit mit Kristina Kandler, Beihefte zur Germanisch-Romanischen Monatsschrift, Universitätsverlag Winter

Wer sich über die Geschichte der Kolonien, Sklaverei und die Ideen des Abolitionismus in der Aufklärung belehren lassen will, ist auch heute noch auf das Kompendium "Histoire Philosophique et Politique Des Etablissements et du Commerce des Européens dans les deux Indes" angewiesen, das 1770 von Guillaume-Thomas Raynal herausgegeben wurde. Der vorliegende Band versammelt die Beiträge eines Kolloquiums, das unter dem Titel "Raynal - Herder - Merkel. Transformationen der Antikolonialismusdebatte in der europäischen Aufklärung" Ende 2014 an der Universität Marburg stattfand. Die Tagungsergebnisse belegen, dass die Lektüre von Raynals "Histoire Philosophique et Politique" zu Schlussfolgerungen geführt hat, die sich nicht einfach unter den Vorzeichen von Intertextualität oder produktiver Rezeption analysieren lassen. De facto realisiert sich ein komplexer Kulturtransfer, der bei Johann Gottfried Herder zu konzeptioneller Transformation und schließlich zu politisch virulenter Aneignung durch Garlieb Merkel führt.

York-Gothart Mix und Hinrich Ahrend (Hrsg.) in Zusammenarbeit mit Kristina Kandler: Raynal - Herder - Merkel. Transformationen der Antikolonialismusdebatte in der europäischen Aufklärung. Mit Beiträgen von H. Ahrend, S. Greif, J. Joachimsthaler H.-J. Lüsebrink, Y.-G. Mix, W. Proß, K. Renner, P. Stein u. T. Taterka. Heidelberg: Universitätsverlag Winter 2017. 298 S. (Germanisch-Romanische Monatsschrift. Beihefte, Band 79)