02.07.2020 Comic und dessen Einsatz im Unterricht

Der Comic als eigene Form von Sprache

Gelungener erster Vortrag im Romanistischen Kolloquium des Sommersemesters 2020 zum Thema Comic und dessen Einsatz im Unterricht von Prof. Dr. Olaf Müller
 
Der Auftakt zum Romanistischen Kolloquium gestaltete sich dieses Semester etwas anders als gewohnt. Prof. Dr. Olaf Müller sprach am 12.05.2020 vor rund 40 interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern nicht wie gewöhnlich in den Räumen der Philosophischen Fakultät, sondern in einer Online-Videokonferenz über die Geschichte des Comics und dessen Einsatzmöglichkeiten im Schulunterricht.
Rodolphe Töpffer gelte mit seiner theoretischen Schrift Essai de Physiognomonie von 1845 in der französischen Comicforschung als Gründungsfigur des modernen Comics. Als einen der ersten Vorläufer des modernen Comics macht Müller den Comic The Yellow Kid von Richard F. Outcault aus, der ab 1895 in der New York World als Comicstrip erschien und massenhaft verbreitet wurde. Der Comic definiere sich unter anderem durch Ähnlichkeitsbeziehungen zwischen den Figuren (z. B. Die Daltons bei Lucky Luke) und durch immer wieder aufkommende Verhaltensweisen wie zum Beispiel die Schimpfworte von Kapitän Haddock aus Tim und Struppi. Auch wenn der Einsatz von Comics im Schulunterricht heutzutage als eher unseriös gesehen werde, besitze er trotzdem Potenziale. So lerne man durch Comics, Bildgeschichten richtig zu lesen und zu verstehen. Der Comic sei eine eigene Form von Sprache und Code, die jeweils gelernt und entschlüsselt werden müssten, stellte Olaf Müller abschließend heraus.

von Lucas Heinisch