25.02.2019 Intertextualitätsbegriff von Bachtin bis heute

Der allgegenwärtige Begriff der Intertextualität stand beim Romanistischen Kolloquium vom 29.01.2019 im Fokus von Dr. Tobias Berneisers Vortrag zum Thema „Intertextualität und Intermedialität“.

Foto: Lucas Heinisch

Von den Anfängen mit Bachtin und seinem Dialogizitäts-Konzept sowie Julia Kristevas Interpretation von Bachtins Texten über den kultursemiotischen Gedächtnisraum bis hin zum Kulturtransfer nach Espagne, Werner und Lüsebrink wurde den Zuhörern des Vortrages am Abend des 29.01.2019 ein Durchgang durch fünfzig Jahre Intertextualitätstheorie und deren Erweiterungen im Konzept der Kultur als Text geboten. Tobias Berneiser präsentierte verschiedene Sichtweisen auf den Intertextualitätsbegriff sowie dessen Entwicklung von den Arbeiten Bachtins über die Erweiterung und Entgrenzung des Konzepts bei Kristeva ab 1967 bis hin zu neueren Debatten um den Textbegriff. Auch neuere kulturwissenschaftliche Ansätze zum Verhältnis von Text und Kontext (Baßler, Nünning) wurden auf ihr Verhältnis zur Intertextualität hin beleuchtet. Schließlich wurde auch Intertextualität in postkolonialen Kontexten thematisiert, u.a am Beispiel des Schlagworts „The Empire writes back“, bis hin zu neueren frankophonen Phänomenen wie der Reaktion auf Camus’ Étranger in Kamel Daouds Meursault – Contre-enquête von 2014.

 

(Geschrieben von Lucas Heinisch)