03.03.2020 Streifzug durch die Geschichte der Karikatur bis heute

Vortrag im Romanistischen Kolloquium von Guillaume Doizy

Guillaume Doizy
Foto: Lucas Heinisch

Guillaume Doizy, Spezialist für Karikaturen, stellte am 14.01.2020 in einem Vortrag seine Ausstellung „Charlie Hebdo: 5 ans déjà“ vor und arbeitete die Geschichte der Karikatur und die Hintergründe der Attentate auf Charlie Hebdo auf

Anlass für den Vortrag war der fünfte Jahrestag des Attentats auf die französische Satirezeitung Charlie Hebdo. Guillaume Doizy sprach vor vielen Interessierten über die Geschichte und Rolle der Karikatur. Die ersten Anfänge lassen sich bereits im 4. Jahrhundert in Graffitis über das Christentum wiederfinden. Während der Reformation wurden die Karikaturen weiterentwickelt und dienten als Mittel zur satirischen Darstellung Luthers und seiner Gegner. Damals wie heute kam die Frage auf, ob man die Kirche und Religion karikieren dürfe, stellte Doizy fest. Mit La Caricature etablierte sich die erste regelmäßig erscheinende Satirezeitung in Frankreich. Zum Ende des 19. Jahrhunderts breiteten sich die Karikaturen weltweit aus. Zur Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland wurden antisemitische Karikaturen veröffentlicht. Seit 2005 sei die Karikatur in einer globalen Krise, die infolge eines Aufrufs einer dänischen Zeitung zu Mohammed-Karikaturen ausgelöst worden sei, so Guillaume Doizy. Seither komme es immer wieder zu großen Diskussionen über die Presse- und Meinungsfreiheit. Die Karikatur sei ein Medium, in dem man seine Meinung frei ausdrücken könne. Allerdings habe die Karikatur auch Grenzen zu beachten wie z. B. Beleidigungen, fasste Guillaume Doizy zusammen.

Gefördert wurde die Ausstellung vom Institut für Romanische Philologie, dem Institut français Bonn, der Deutsch-Französischen Gesellschaft Marburg e.V. und dem Kulturverein Strömungen e.V.

(Geschrieben von Lucas Heinisch)