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"Ver-rückte Psychologien. Queer-feministische Perspektiven in Psychologie und Psychiatrie"

Interdisziplinäre Ringvorlesung. Queer_Verbindungen: Gender Studies jenseits der binären Geschlechterordnung

Veranstaltungsdaten

07. Juni 2018 18:00 – 07. Juni 2018 20:00
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Hörsaalgebäude Raum +2/0090

Der Vortrag will zunächst der Frage nachspüren, was als queere/feministische Psychologien gelesen werden kann. Bezugnehmend auf das Netzwerk Queere und feministische Perspektiven für die Psychologie schlage ich vor, Strukturierungen sozialer Felder (hier besonders: gender, sexuality, sanity) in den (psychologischen) Fokus zu rücken und somit auf einem gesellschaftstheoretischen Subjektbegriff für Psychologie und Psychiatrie aufzubauen. Es soll eine Annäherung an eine Psychologie stattfinden, die ihre politische(n) Verankerung(en) und Bezugssysteme möglichst zu explizieren versucht, die sich durch eine Zugänglichkeit für Kritik(en) emanzipatorischen Perspektiven offenhält und sich zugleich einer stummen Zitierung der Verhältnisse verweigert.

Von hier aus werde ich mich queeren/feministischen Kritiken an psychologischen bzw. psychiatrischen Störungskonstrukten und diesbezüglichen Praktiken zuwenden – oder anders: mich mit Wahnsinnen bzw. sogenannten »psychischen Störungen« befassen; diese (wieder/weiter) zusammendenken mit Normdurchsetzungen. »Psychische Störungen« sollen auf das jeweilige soziohistorische Bedingungsgefüge hin befragt anstatt stillschweigend als Entitäten gesetzt werden. Michel Foucaults psychiatriekritische Arbeiten, Impulse aus den Mad Studies und feministische Psychiatriekritiken werden gestreift, um über queer-feministische Perspektiven bzw. Kritiken in Psychologie und Psychiatrie nachzudenken. Verbindungslinien (oder Punkte, oder Netze) von queer (als radikale Offenheit) hin zu »Ver-rücktheiten« werden gesucht. Die Befassung mit »psychischer Störung« bringt Macht- und Gewaltverhältnisse ins Bild: Zusammenhänge mit Identitäts(politiken) verweisen auf Potentiale queerer Kritik.

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Referierende

Lisa Wanner (Psychologie, Wien)

Veranstalter

Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung