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Abstract: "Etappen auf dem Weg zur Freiheit und die Chancen der Imagination"

Barbara Holland-Cunz (Politikwissenschaft, Gießen)

„Hüten wir uns, daß unser mangelndes Vorstellungsvermögen nicht immer die Zukunft entvölkert!“, schreibt Simone de Beauvoir gegen Ende des „Anderen Geschlechts“ und weist darauf hin, wie schwierig es ist, sich eine freie Gesellschaft innerhalb einer Ordnung der Unfreiheit vorstellen zu können.

Stets haben soziale Bewegungen im Verlauf ihrer Befreiungskämpfe den Versuch unternommen, das radikal Neue zu denken und Bilder einer ganz anderen, besseren Gesellschaft zu entwerfen. In welcher Etappe des politischen Weges aber ist die Zukunftsphantasie am stärksten ausgeprägt? Beflügeln bedrückende Verhältnisse oder große Erfolge oder beginnende Zeiten der Freiheit? Welche Erfahrungen haben Feministinnen mit der politischen Imagination gemacht und welche Prognosen lassen sich heute daraus entwickeln?