30.08.2022 Förderung der Marburger Frauen- und Gender-Forschung

Im Rahmen der Förderrunde „Dimensionen der Kategorie Geschlecht – Frauen- und Geschlechterforschung in Hessen“ für 2022 stellt das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) der Philipps-Universität Marburg insgesamt über 160.000 Euro bereit. Wissenschaftler*innen verschiedener Fachdisziplinen der Universität Marburg können sich damit in vier Projekten unter anderem der Untersuchung antifeministischer Politik und Menschenrechtsverletzungen von LSBTIQ*-Personen im globalen Süden widmen. Auch ein bereits bestehendes Projekt zur Analyse von Diskriminierungserfahrungen von Studierenden an der Philipps-Universität wird weitergefördert.

 Insgesamt stellt das HMWK 300.000 Euro in der Förderlinie bereit. Hessenweit wurden 15 Anträge eingereicht. Nach der Begutachtung wurden von der Auswahlkommission zwei Fortsetzungsanträge zur Weiterförderung und zwei Neuanträge der Philipps-Universität Marburg zur Förderung empfohlen.

Zu den geförderten Projekten gehört auch das Forschungsprojekt „LSBTIQ*-Rechte in Mehrebenen-Governance Systemen“ geleitet von Dr. Mariel Reiss, welches im Juli 2021 begann. Das Vorhaben ist am Zentrum für Konfliktforschung und am Zentrum für Gender Studies und Feministische Zukunftsforschung angesiedelt. Das Projekt beschäftigt sich mit der Aushandlung von Menschenrechten, insbesondere von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgender, intersexuellen und queeren (LSBTIQ*)-Personen in verschiedenen Staaten im südlichen Afrika und auf transnationaler Ebene. Im Mittelpunkt stehen Entscheidungsprozesse zu rechtlichen Praktiken und gesellschaftlichen Normen in Botswana sowie innerhalb der Regionalorganisation Southern African Development Community. Der einschneidende Einfluss der gewaltvollen Verbindungen durch Kolonialisierung hat bis heute sehr konkrete Auswirkungen – nicht nur, aber auch – auf die Rechte von LSBTIQ*-Personen. Die Verhandlung der Rechte dieser Personengruppe auf nationaler und regionaler Ebene stellt einen besonders interessanten und relevanten Aspekt der Kontinuitäten und Brüche kolonialer Unterdrückung dar – diese werden in dem Projekt beleuchtet und analysiert. Im Rahmen dieses Vorhabens führte Mariel Reiss von November 2021 bis März 2022 einen Forschungsaufenthalt in Südafrika und Botswana durch.

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