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Kashkul - Almosenschale eines Derwisch

Foto: Georg Dörr Signatur: Hn 009

Viele Derwische legen ein Armutsgelübde ab, um durch die Loslösung von irdischen Besitztümern frei für den Weg zu Gott zu sein. Symbol der Bescheidenheit und Demut der Mystiker ist die bootförmige Almosen- und Trinkschale (kashkul). Trägt der Derwisch sie vor dem Bauch, so hat er Hunger. Trägt er sie hingegen auf dem Rücken, ist er satt oder sein Gefäß gefüllt.

Diese reich verzierte Almosenschale ist aus einer halbierten Seychellennuss gefertigt, die der Indische Ozean an die Küste des Iran spülte. Sie stammt bereits aus safawidischer Zeit (1657/58 n. Chr.) und ist mit folgendem Gedicht des bekannten persischen Dichters und Gelehrten Sheikh-i Bahā’ī (1547-1621) beschnitzt:

   Oh Ali! Das Himmelslicht stammt von seiner leuchtenden Stirn
   Die Oberhoheit über das Universum steht ihm zu
   In der Wertschätzung Alis sei dies genügend, er ist die Hand Gottes
   In der Wertschätzung Gottes sei dies genügend, Ali ist sein Geschöpf

Foto: Georg Dörr Signatur: Hn 009

Exponatinformationen

Signatur: Hn 009
Bezeichnung: Almosenschale (kashkul)
Material: Halbe beschnitzte Seychellennuss, Türkise, Metallkette mit rotem Stein
Maße: 20x11 cm
Ort: Dūlāb (bei Teheran, Persien), 1068 AH (1657/58 n. Chr.)