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Sommersemester 2024

 LV-09-067-NDL-227: NdL Einführung I (BA/LA), 4. und 5. Parallelgruppe (Seminar), (Dienstag 10 - 12 Uhr, Dienstag 12 - 14 Uhr)

LV-09-067-NDL-314 : Die Zukunft des Menschen: Trans- und posthumanistische Blicke auf uns selbst (Seminar), (Blocktermin)

In den 1950er Jahren entwerfen Romane, Filme und Serien mal utopische, mal dystopische Zukunftsvisionen einer optimierten oder überwundenen Menschheit. Gleichzeitig reflektieren und kritisieren Philosoph*innen, Anthropolog*innen und Ethnolog*innen tradierte kulturelle und religiöse Vorstellungen vom Menschen als privilegierter Spezies. Durch Bioengineering, Genomchirugie, avancierte Prothetik und Artificial Intelligence hat die Frage, wer oder was ‚der Mensch‘ sei und ob seine begrenzten körperlichen und/oder mentalen Fähigkeiten akzeptiert, optimiert oder gar überwunden werden sollten, seit den 1990er Jahren eine neue Brisanz erhalten. Anhand der vier Themenfelder Geschlecht, Chimären, Materie und Intelligibilität wollen wir in unserem interdisziplinären Kompaktseminar die literarische, filmische und theoretische Auseinandersetzung erschließen und kritisch diskutieren. In einer Auftaktveranstaltung am 24.04. wird der interdisziplinäre Zugriff zusammen mit Informationen zu Organisation, Ablauf, Arbeitsformen und Leistungserwartungen vorgestellt und diskutiert. Im Juni schließen sich zwei jeweils zweitägige Kompaktphasen an, in denen wir uns intensiv mit post- und transhumanistischen Positionen und ihrem Reflex in Literatur und Film auseinandersetzen werden.

Seminartermine:
Mi 24.04. (10-12 Uhr): Auftaktsitzung (die Teilnahme ist für den Besuch der LV obligatorisch)
Do/Fr 06./07.06 (10-18 Uhr): Erste Kompaktphase
Fr/Sa 28./29.06. (10-18 Uhr): Zweite Kompaktphase
Sondertermin Do 27.06. (18-21 Uhr): Filmsichtung

 LV-09-865-NDL-147: Schwerpunkt TKM: Literatur als Schutzraum? Literarische Rede in Zeiten von Wokeness und Cancel Culture (Seminar), (Montag 16 - 18 Uhr)

Die wissenschaftliche Beschäftigung mit Literatur – die das Seminar mit Blick auf den Masterschwerpunkt „Text – Kultur – Medien“ fokussiert – steht gerne im Verdacht der Wirklichkeitsfremdheit, geringen Aktualität und gesellschaftlichen Randständigkeit. Diesem Vorbehalt begegnet das Seminar, indem es vorführt, wie engagierte Forschung Beiträge zu aktuellen Debatten und Konflikten leisten kann. Das Seminar ist eine von drei aufeinander abgestimmten Lehrveranstaltungen, die in literaturwissenschaftlicher, medienreflexiver und pragmalinguistischer Perspektive Literatur als Schutz- und Diskursraum der freien ästhetischen Äußerung und zugleich als ein ihrerseits besonders schützenswertes Objekt diskutieren. Anhand konkreter Fallbeispiele der jüngsten Gegenwart (u.a. die Debatte um Wolfgang Koeppens „Tauben im Gras“, Rammstein-Sänger Lindemann und Gomringers Fassadengedicht) loten die Seminare die Spannung zwischen ästhetischen, moralischen und kulturellen Grenzen und der gesellschaftlichen Notwendigkeit poetischer Rede aus.

Organisatorisches: Wir starten als drei unabhängige Seminare mit seminarübergreifenden Arbeitsgruppen. Die Ergebnisse der Seminare werden am Ende der Vorlesungszeit (26./27.06.2024) in einem Workshop einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt und im interdisziplinären Austausch mit Expert:innen aus den Rechts-, Medien-, Gesellschafts- und Sozialwissenschaften kritisch diskutiert. Ablauf, Arbeitsgruppen und Arbeitsformen werden zusammen mit den Leistungserwartungen in der ersten Sitzung vorgestellt und diskutiert.

LV-09-865-NDL-147: Ein Streifzug durch Poetik und Rhetorik der Antike II (Forschungskolloquium), (Dienstag 18 - 20 Uhr, 14tägig, Beginn: 16.04.2024)

Rhetorik als „Kunst der guten Rede“ und Poetik als „Kunst der Dichtung“ sind seit der Antike eng miteinander verwoben. Während die Rhetorik die Regel für die gelungene Rede definierte, galt Dichtung bis ins frühe 18. Jhdt. als Sonderform dieser guten Rede. Wir erschließen uns im zweiten Teil des Kolloquiums in einer eng auf einschlägige Texte bezogenen Diskussion die poetischen und rhetorischen Grundlagen der Literatur von der Renaissance bis zur Aufklärung. Mögliche Themen- und Textschwerpunkte sind in historischer Reihung die Rezeption antiker Rhetoriklehren in Renaissance und Barock, die Entstehung des neuzeitlichen Fiktionsbegriffs, der Streit um die Regelpoetiken im frühen 18. Jahrhundert sowie die poetische Bedeutung der Erhabenheit in der Aufklärung. Die Teilnahme erfordert keine speziellen Vorkenntnisse, aber Interesse an rhetorisch-poetischen und literaturtheoretischen Fragestellungen. Eine Kompaktphase am 11./12. Juli 2024 bietet Gelegenheit zur Vorstellung und Diskussion von Examens- und Dissertationsprojekten.

Sitzungstermine: 16.04. (Auftakt); 07.05.; 14.05.; 28.05.; 11.06.; 25.06.; 09.07.
Kompaktphase: Do./Fr. 11./12.07.