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Autismus-Spektrum-Störungen

Autistische Störungen werden im DSM-5* unter dem Begriff „Autismus-Spektrum-Störung“ zusammengefasst. Es handelt sich um schwerwiegende, lebenslange, tiefgreifende Entwicklungsstörungen.

Kernmerkmale autistischer Störungen:

  1. Bereits in der Kindheit vorliegende Beeinträchtigungen der sozialen Kommunikation
  2. Restriktive, repetitive Verhaltensweisen

Sprachliche und kognitive Beeinträchtigungen können vorkommen und sind, wie auch die Schwere der Symptome, bei den Betroffenen sehr unterschiedlich ausgeprägt. Die Mehrzahl der Betroffenen ist unterdurchschnittlich begabt und 80% der Menschen mit einer autistischen Störung leiden an mindestens einer weiteren psychischen Störung. Neuere Forschung konnte zeigen, dass die Ursachen für die vielfältigen Symptome auf Veränderungen im Gehirn beruhen, die genetisch mitbedingt sind.

Viele Symptome, die bei autistischen Störungen vorkommen, treten auch bei anderen Entwicklungsstörungen und/oder psychischen Störungen auf. Daher ist es bei der Diagnostik besonders wichtig, auch andere mögliche Störungen in Betracht zu ziehen (Differentialdiagnostik). Die Diagnosestellung sollte durch eine spezialisierte Stelle erfolgen.

Menschen mit einer autistischen Störung sowie ihre Angehörigen sind häufig von hohen familiären Belastungen und einer deutlich reduzierten Lebensqualität betroffen. Die Anwendung nachweislich wirksamer und individuell angepasster Therapien ist daher sehr wichtig. Verhaltenstherapeutische Therapien sind nachweislich wirksam und sollten angewandt werden.

*DSM-5 ist die Abkürzung für die fünfte Auflage des „Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders“, englisch für „Diagnostischer und statistischer Leitfaden psychischer Störungen“. Es wird von der Amerikanischen Psychiatrischen Gesellschaft (APA) ausgegeben und ist in den USA das maßgebliche System zur Definition und Einordnung psychischer Störungen.