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"Feminstische 'blind spots' und (neo)konservative Lösungsangebote."

Interdisziplinäre Ringvorlesung. ANTIFeminismus: Erforschung von Spannungsfeldern und Grauzonen

Veranstaltungsdaten

27. Juni 2019 18:15 – 27. Juni 2019 19:45
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Hörsaalgebäude Raum +2/0090

Vor dem Hintergrund der Gleichzeitigkeit von pluralen Familienformen und der Popularität konservativer Elternbilder wird der Frage nachgegangen, ob es einen Zusammenhang zwischen Leerstellen im feministischen Diskurs zum Topos Mutterschaft und einem gesellschaftlichen Resonanzboden für (neo)konservative Lösungsangebote zu Elternschaft gibt.

 Die Forschungsergebnisse der Zeitschriften- und Interviewanalysen im Rahmen des REVERSE-Projekts zeigen, dass mütterliche Selbstbestimmung über einen postfeministischen Diskurs auf individualisierte und leistungsorientierte Selbstverständnisse festgeschrieben wird. Während darüber einerseits eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben einhergeht, werden gleichzeitig systematische und strukturelle Ungleichheiten, die mit einer veränderten Erwerbsgesellschaft, der Prekarisierung von Arbeitsverhältnissen und Abwertung von care-Arbeit zusammenhängen, verdeckt. Feministische „blind spots“ können daher auf die feministische Diskursgeschichte selbst als auch auf postfeministische Formationen (McRobbie 2009) bezogen werden.

Eine Begriffstrennung von Mutterschaft und Mütterlichkeit ist notwendige Voraussetzung, um mütterliche/elterliche Versorgungstätigkeiten über Geschlechterpositionen hinaus zu kollektivieren und Mutterschaft als körperbasierte Erfahrung im Kontext von pluralen Begehrensweisen zu denken.

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Referierende

Helga Krüger-Kirn (ZGS, Marburg)

Veranstalter

Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung