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Geschlecht und Schulbildung in der postmigrantischen Gesellschaft: Zur Unterbrechung kolonialer Wissensbestände am Beispiel einer Schulbuchseite

Ringvorlesung im Sommersemester 2024 im Rahmen des Studienprogramms "Gender Studies und feministische Wissenschaft" mit Themenschwerpunkt auf der Kategorie Geschlecht im Kontext der Erziehung und Bildung

Veranstaltungsdaten

13. Juni 2024 18:00 – 13. Juni 2024 20:00
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201 (+2/0010), Biegenstrasse 12 & digital

Geschlecht und Schulbildung in der postmigrantischen Gesellschaft: Zur Unterbrechung kolonialer Wissensbestände am Beispiel einer Schulbuchseite

In der Regel verbinden wir mit Bildung etwas Gutes, etwas Erstrebenswertes. Postund dekoloniale Perspektiven zeigen, dass Bildung nicht per se gut ist. Sie ist Produkt von machtvollen Produktionsprozessen, die in einer Kontinuität von Kolonialität stehen. Im Vortrag analysiere ich beispielhaft eine Schulbuchseite aus der Sekundarstufe 2, auf der Kolonialismus thematisiert wird und dabei die Dreieinigkeit (bell hooks) von weißer Vorherrschaft, Kapitalismus und Patriarchat gefestigt wird. Diese Ordnungssysteme, aus denen Rassismus, Sexismus, Klassismus und ihr vielfältiges Zusammenspiel resultieren, in ihren subtilen Spielarten dekodieren zu lernen, ist für die Lehrer:innenbildung fundamental, wenn Schule ihrem Anspruch näher kommen will, sich reflexiv zu ihrer Reproduktion von Ungleichheiten zu zeigen. Die Einübung von kolonialismuskritischer Lesefähigkeit kann auf der Ebene von Lehrmaterialien zu einer Unterbrechung von kolonialen Strukturen beitragen. 

Yalız Akbaba 

Yalız Akbaba (Dr. phil.) forscht und lehrt zu Pädagogischer Professionalisierung in der Migrationsgesellschaft, Rassismuskritik, Reflexiver Differenzforschung und Politischer Bildungsarbeit sowie zu Differenzkritik in Begegnung mit anti-pluralistischen Diskursen. Ihre ethnografische Studie »Lehrer*innen und der Migrationshintergrund. Widerstand im Dispositiv« (2017, Beltz Juventa) wurde mit dem Dissertationspreis der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ausgezeichnet.

Referierende

Yalız Akbaba

Veranstalter

Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung