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Queere Professionalität? Handlungsorientierungen von Lehrkräften im Umgang mit und bei der Thematisierung von vielfältigen Lebensweisen

Ringvorlesung im Sommersemester 2024 im Rahmen des Studienprogramms "Gender Studies und feministische Wissenschaft" mit Themenschwerpunkt auf der Kategorie Geschlecht im Kontext der Erziehung und Bildung

Veranstaltungsdaten

16. Mai 2024 18:00 – 16. Mai 2024 20:00
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201 (+2/0010), Biegenstrasse 12 & digital

Queere Professionalität? Handlungsorientierungen von Lehrkräften im Umgang mit und bei der Thematisierung von vielfältigen Lebensweisen

Die Frage, wie in der Institution Schule mit der Vielfalt an geschlechtlichen und sexuellen Lebensweisen pädagogisch gearbeitet werden kann und soll, beschäftigt die erziehungswissenschaftliche Geschlechterforschung zunehmend (Hartmann/Messerschmidt/Thon 2017). Während die schulischen Differenz- und Diskriminierungserfahrungen von LGBT(IQ*)-Jugendlichen im europäischen (FRA 2013; 2020) und nationalen Kontext (Kleiner 2015; Krell/Oldemeier 2017) seit den letzten zehn Jahren sukzessive erschlossen werden, finden die Perspektiven von Lehrkräften auf Geschlecht und Begehren, insbesondere von jenen, die sich selbst als LGBTIQ* verorten, in der Schul- und Unterrichtsforschung bislang nur wenig Beachtung (Siemoneit 2021). Diesem Desiderat widmet sich die qualitativ-empirische Studie, die im hiesigen Vortrag präsentiert werden soll. In dieser wurden auf Basis episodischer Interviews (Flick 2011) mit cis-, trans- und inter-geschlechtlichen sowie hetero-, bi- und homosexuellen Lehrpersonen (n = 15) mit dem Forschungsansatz der (Reflexiven) Grounded Theory Methodology (Breuer/Muckel/Dieris 2019) drei soziale Deutungsmuster (Bögelein/Vetter 2019) über den professionellen Umgang mit und die Thematisierung von vielfältigen geschlechtlichen und sexuellen Lebensweisen rekonstruiert. Anhand ausgewählter empirischer Ergebnisse wird im Vortrag dargelegt, wie Lehrkräfte in Rekurs auf die Deutungsmsuter der Dethematisierung, Fragmentierung und Responsibilisierung jeweils unterschiedliche Dimensionen der institutionellen Zuständigkeit und pädagogischen Verantwortung gegenüber vielfältigen Lebensweisen aushandeln und diskursiv legitimieren. 

 Florian Cristóbal Klenk 

Florian Cristóbal Klenk ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Habilitand am Institut für Erziehungswissenschaften der Europa-Universität Flensburg tätig. Nach seinem Studium des Lehramts am Gymnasium mit den Fächern Deutsch, Philosophie und Ethik erlangte er im Jahr 2021 seinen Doktortitel an der ASH Berlin. Vor seiner aktuellen Position war er mehrere Jahre lang als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Darmstadt tätig. Florian Cristóbal Klenk hat seine Expertise in verschiedenen Forschungsprojekten eingebracht, darunter Schulpädagogik der Vielfalt, MINTplus², InDiVers und Prom3theus. Sein derzeitiges Habilitationsprojekt widmet sich der differenzreflexiven Bildungsforschung.

Referierende

Florian Cristóbal Klenk

Veranstalter

Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung