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Sorge und Care als schwarzfeministische Konzepte des (Über-)Lebens und ihr Zusammenhang mit politischer (Zukunfts-)Bildung

Ringvorlesung im Sommersemester 2024 im Rahmen des Studienprogramms "Gender Studies und feministische Wissenschaft" mit Themenschwerpunkt auf der Kategorie Geschlecht im Kontext der Erziehung und Bildung

Veranstaltungsdaten

25. April 2024 18:00 – 25. April 2024 20:00
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201 (+2/0010), Biegenstrasse 12 & digital

Sorge und Care als schwarzfeministische Konzepte des (Über-)Lebens und ihr Zusammenhang mit politischer (Zukunfts-)Bildung

Bedingt durch die historisch nachwirkende Situation globaler Ungleichheit, haben Schwarze Theoretikerinnen schon früh begonnen sich mit Konzepten der Sorge auseinanderzusetzen (Davis 1972, Hartman 1997). Wie Angela Davis und Saidiya Hartman, haben sie drauf verwiesen, dass Sorgeverhältnisse und Care gerade im Überleben in der Plantage ein wichtiger Faktor war. Sich verwandtschaftsunabhängig um einander zu sorgen gehörte für viele Menschen dazu, um die unberechenbare Eigenwilligkeit der Besitzer physisch und psychisch zu überleben. Nicht nur die Erfahrungen der Plantage, sondern auch der Kolonialismus als weltverändernde und prägende Zeit, beeinflussen Konzeptionen der Sorge Schwarzer, afrikanischer und afrodiasporischer Theoretiker*innen. 

Die Konzeptionen sind sehr häufig von transnationalen und verbindenden Elementen geprägt, wie die afrikanische Philosophie Ubuntu (Hill Collins 1992/2005) und sie fragen nach Vermittlungsebenen des Umgangs gegen eine Dehumanisierung (Wynter 2015) und diskutieren vermehrt, wie Sorge und Liebe aussehen kann jenseits der Frage um Identität (Nash 2013). Zentral sind jedoch antikapitalistische Fokussierungen von Solidarität (Burden-Stelly 2022) und Beziehungen, die auf einen nachhaltigen Umgang mit endlichen Ressourcen gerichtet sind. Der Vortrag diskutiert die theoretischen Vorschläge und zeigt auf, warum und wie diese Care-Politiken eine Brücke zur politischen (Zukunfts-)Bildung sein können. 

Denise Bergold-Caldwell

Denise Bergold-Caldwell, Dr. (phil.) ist Universitätsassistentin (Post-Doc) am Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung der Universität Innsbruck. Sie promovierte in den Erziehungswissenschaften an der Philipps-Universität Marburg bei Susanne Maurer und war bis April 2022 die Referentin der Geschäftsführung am Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung der Philipps-Universität Marburg. Sie interessiert sich für Schwarze Feministische Theorie, kritische post- und dekoloniale Theorien, sowie für Bildungstheorie(n) in diesen Kontexten. 

Referierende

Denise Bergold-Caldwell

Veranstalter

Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung