10.11.2023 Von VolkswagenStiftung gefördertes Symposium „Responsibility to Protect and Humanitarian Interventions" im Schloss Herrenhausen

Die Hauptantragsteller:innen des Symposiums in Schloss Herrenhausen, Dr. Henning de Vries, Prof. Dr. Stefanie Bock, Prof. Dr. Fabian Klose und Prof. Dr. Eckart Conze (v.l.n.r.).
Foto: ICWC
Die Hauptantragsteller:innen des Symposiums, Dr. Henning de Vries, Prof. Dr. Stefanie Bock, Prof. Dr. Fabian Klose und Prof. Dr. Eckart Conze (v.l.n.r.).

Das Internationale Forschungs- und Dokumentationszentrum Kriegsverbrecherprozesse (ICWC) unter Leitung von Prof. Dr. Stefanie Bock, Prof. Dr. Eckart Conze und Geschäftsführer Dr. Henning de Vries veranstaltete gemeinsam mit der Universität zu Köln, vertreten durch Prof. Dr. Fabian Klose, vom 6. bis 8. November in Hannover das Symposium „Responsibility to Protect and Humanitarian Interventions – Military Force in the Name of Human Rights?“. Die VolkswagenStiftung förderte die Konferenz mit über 40.000 Euro im Rahmen ihrer Themenwoche zu „Menschenrechte in Zeiten multipler Herausforderungen – Perspektiven aus Wissenschaft und Gesellschaft“ und stellte als Konferenzort das Tagungszentrum des Schlosses Herrenhausen zur Verfügung.

Aus Anlass aktueller Ereignisse wie dem Angriffskrieg auf die Ukraine, der COVID-19-Pandemie, dem Umgang mit Demonstrierenden im Iran bis hin zu Fragen um Klimagerechtigkeit rief die VolkswagenStiftung zu Bewerbungen für die Themenwoche auf.

Das ICWC adressierte mit seinem Symposium die Fragen, inwieweit Staaten verpflichtet sind, ihre Bürger:innen vor systematischer Gewalt und völkerrechtlichen Verbrechen zu schützen und welche Rolle humanitäre Interventionen spielen können, wenn diese Schutzverantwortung (Responsibility to Protect | R2P) nicht erfüllt wird. Dabei wurde auch diskutiert, wie im Völkerrecht unterschiedliche Verantwortungsregime entstehen und ob diese zu einem Konzept globaler Verantwortung zusammengeführt werden können.

„Ich finde an der Diskussion interessant, dass wir, anstatt dem Versuch die R2P abzuwickeln, die Diskussion weiterführen, und spezifizieren in welchen Fällen wir wen schützen sollen und dass das auch akute Bedeutung hat – zum Beispiel für Syrien oder auch für den Krieg in der Ukraine.“
      – Prof. Dr. Andreas Heinemann-Grüder, Bonn International Center für Conflict Studies (BICC)

Für das Symposium konnten Wissenschaftler:innen und Praktiker:innen u.a. aus den USA, Südafrika und Dänemark gewonnen werden, die ihre unterschiedlichen Hintergründe und disziplinären Perspektiven eingebracht haben. Darunter waren die Direktorin des Global Centre for the Responsibility to Protect Savita Pawnday, das eng mit den Vereinten Nationen zusammenarbeitet, Berater nationaler Regierungen in Fragen des Völkerrechts wie Prof. Dr. Martin Mennecke und auch des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag wie Prof. Dr. Kevin Jon Heller.

„This was a very fascinating conference in two major respects: First being, that the idea of the responsibility to protect has not been on the front for many, many years for obvious reason. So, I think it was a good timing to bring this concept back into discussion and bring it back to examine its utility and its future. Secondly, it is the approach and the format of the conference. I think it really brought out the best in such possible discussions, when you have the room for diverse aspects and diverse backgrounds to look at this principle. I think it was a very interesting conference and a highly successful one.“
      – Prof. Dr. John-Mark Iyi, Director of the African Centre for Transnational Criminal  
         Justice | University of the Western Cape

Das Symposium war dabei besonders interaktiv organisiert und hat auf diese Weise den interdisziplinären Austausch zwischen erfahrenen Wissenschaftler:innen, Praktiker:innen, Doktorand:innen und auch Student:innen aktiv gefördert. Dies hat die Diskussion sehr bereichert.

„Mir hat an dem Symposium als Masterstudent besonders gut gefallen, einen Einblick in die Wissenschaftswelt zu bekommen, der normalerweise in dieser Phase der universitären Ausbildung noch verschlossen ist.“
      – Leon Henk, Student des M.A. Internationale Strafjustiz

Ausschnitt des Graphic Recordings für das Symposium.
Foto: ICWC
Ausschnitt des Graphic Recordings für das Symposium.

Das Symposium wurde von einer Graphic Recorderin begleitet. Sie hat die Diskussionsergebnisse auf anschauliche Weise festgehalten, sodass die Teilnehmenden eine feste Grundlage für die diskutierten Themen und Fragen hatten und darüber hinaus die Ergebnissicherung gewährleistet ist. Für das ICWC war die Veranstaltung der Startpunkt für den im Aufbau befindlichen Forschungsschwerpunkt "Grenzen und Grenzüberschreitungen militärischer Gewalt", der - ebenso wie das Symposium - federführend von Dr. Henning de Vries gestaltet wird. 

Außerdem haben wir für jeden Konferenz-Tag einen Video-Rückblick kreiert, den Sie unter diesem Link via YouTube ansehen können!

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