19.04.2018 Vortrag: Opfer(verbände) und Anerkennungsdynamiken in Ost- und Westdeutschland (1945-1975)

Am 25. April 2018 referiert Frau Ulrika Mientus von der Philipps-Universität im Rahmen des ICWC-Monatskolloquiums zu ihrem Dissertationsprojekt, das sich mit dem Thema "Opfer(verbände) und Anerkennungsdynamiken" befasst.

ICWC-Monatskolloquium im April 2018:

Zeit: Mittwoch, 25. April 2018  16h c.t.

Ort: Landgrafenhaus, 3. Stock in den Räumen des ICWC 

Referierende: Ulrika Mientus (Philipps-Universität Marburg)

 

Hier eine kurze Zusammenfassung der Thematik: 

Die Aufarbeitung des Nationalsozialismus vollzog sich in der Nachkriegszeit als fortlaufender Prozess der In- und Exklusion bestimmter Opfergruppen. Von der Anerkennung als NS-Verfolgte blieben dabei sowohl die etwa 300.000 Zwangssterilisierten als auch die ca. 128.000 Ermordeten der "Euthanasie" und ihre Hinterbliebenen ausgeschlossen. Ihren Kampf um die Anerkennung des Verfolgungsschicksals in Ost- und Westdeutschland nimmt das Promotionsprojekt in den Blick. Der Fokus liegt dabei auf den Verfolgten(organisationen) als Akteur/innen der NS-Aufarbeitung, deren Handlungs- und Deutungsmacht untersucht wird.

Der Vortrag wird die konzeptionellen Grundlagen des Projektes vor- und zur Diskussion stellen. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie der Ausschluss der Betroffenen von Zwangssterilisation und "Euthanasie" von der Opfer-Anerkennung zu erklären ist. Argumentiert wird, dass ihnen der Opfer-Status verwehrt blieb, weil sie nicht als "normal" und damit als anerkennungswürdige Subjekte galten. Welche Schlussfolgerungen hieraus für das Dissertationsprojekt sowie prinzipiell für die Analyse von Opfer-Anerkennung in Transitional Justice Prozessen zu ziehen sind, wird der Vortrag aufzeigen.

 

Wie immer sind alle Interessierten zum ICWC-Monatskolloquium herzlich eingeladen!

 

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