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Internationaler Moot Court 2013: Völkerstrafrecht in Lehre und Praxis


Marburger und Gießener Studierende traten am historischen Ort gemeinsam beim ersten Nürnberger Moot Court im Völkerstrafrecht an.

Das Marburg-Gießener Moot-Court-Team mit Professor Safferling im "Memorium Nürnberger Prozesse" (v.l.n.r. Alexander Koll, Prof. Dr. Safferling, Jessica Pfeifer, Simon Sträter, Matthias Cromm, Matthias Hahn.
Foto: Dr. Ignaz Stegmiller
Das Marburg-Gießener Moot-Court-Team mit Professor Safferling im "Memorium Nürnberger Prozesse" (v.l.n.r. Alexander Koll, Prof. Dr. Safferling, Jessica Pfeifer, Simon Sträter, Matthias Cromm, Matthias Hahn.

Am 29. Juli 2013 wurde in Nürnberg ein internationaler völkerstrafrechtlicher Moot Court ausgetragen. Matthias Hahn, Jessica Pfeifer und Simon Sträter bildeten mit den Gießener Kollegen Matthias Cromm und Alexander Koll das Team der Opfervertreter/innen. Gemeinsam behaupteten sich die Studierenden der Rechtswissenschaft gegen die Teams der Anklage, Verteidigung und den Vertreter/innen des Staates "Equatoriana".

Nach mehrwöchigen Vorbereitungen, unterstützt von Marie Scheffler und Nina Uecker von der Philipps-Universität sowie Dr. Ignaz Stegmiller von der Justus-Liebig-Universität Gießen, trafen die Teilnehmenden aus Deutschland, Kenia und den USA im geschichtsträchtigen Schwurgerichtssaal 600 des Oberlandesgerichts Nürnberg aufeinander, in dem 1945-1946 das Internationale Militärtribunal im Rahmen der "Nürnberger Prozesse" tagte.

Die Marburger und Gießener Teilnehmer/innen des Moot Courts mit dem ehemaligen IStGH-Chefankläger Luis Moreno Ocampo im geschichtsträchtigen Nürnberger Schwurgerichtssaal (vorne v.l.n.r. Jessica Pfeifer, Alexander Koll, Matthias Hahn, Matthias Cromm, Simon Sträter, hinten v.l.n.r. Nina Uecker, Marie Scheffler und Luis Moreno Ocampo).
Foto: Dr. Ignaz Stegmiller
Die Marburger und Gießener Teilnehmer/innen des Moot Courts mit dem ehemaligen IStGH-Chefankläger Luis Moreno Ocampo im geschichtsträchtigen Nürnberger Schwurgerichtssaal (vorne v.l.n.r. Jessica Pfeifer, Alexander Koll, Matthias Hahn, Matthias Cromm, Simon Sträter, hinten v.l.n.r. Nina Uecker, Marie Scheffler und Luis Moreno Ocampo).

Hier wurden auf der Grundlage der zuvor eingereichten Schriftsätze die Einzelplädoyers in englischer Sprache vorgetragen. Den Vorsitz des simulierten Strafverfahrens führte der ehemalige Berufungsrichter am UN-Sondergerichtshof für Sierra Leone, Geoffrey Robertson. Zudem war die Richter/innenbank mit Fiona MacKay, Chief der Victims Participation and Reparations Section beim ICC, Markus Krajewski, Völkerrechtsprofessor an der Universität Erlangen-Nürnberg, und dem Marburger Strafrechtslehrer Professor Dr. Christoph Safferling besetzt. Safferling begrüßte die Teilnahme der Marburger und Gießener Studierenden: „Neben dem Trial-Monitoring Programme des Forschungs- und Dokumentationszentrum Kriegsverbrecherprozesse an der Philipps-Universität Marburg (ICWC) wird Studierenden so eine weitere ganz besondere Form praktischen akademischen Lernens im internationalen Kontext ermöglicht“.

Anhand der Darstellung eines fiktiven Falls lernten die Studierenden die Arbeit des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) nicht nur theoretisch kennen, sondern erlebten sie in einer aktiven Rolle während einer nachgespielten Gerichtsverhandlung. Begleitet wurde die mündliche Verhandlung vom ehemaligen Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofes, Luis Moreno Ocampo, der im Anschluss seine Beobachtungen mit den Teilnehmer/innen besprach.

Der Nürnberger Moot Court im Völkerstrafrecht fand 2013 zum ersten Mal, im Rahmen der alljährlich in Nürnberg stattfindenden Summer School "From Nuremberg to The Hague"  der Creighton University School of Law, statt. Neben dem Forschungs- und Dokumentationszentrum Kriegsverbrecherprozesse der Philipps-Universität sind weitere Kooperationspartner die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg sowie das Gründungsbüro Internationale Akademie Nürnberger Prinzipien.