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Grundsätze und allgemeine Informationen zur Kooperation mit China

Sie interessieren sich für eine Zusammenarbeit mit Partnern in der VR China, möchten sich zu Möglichkeiten der Zusammenarbeit, Förderung, Vorbereitung auf einen Aufenthalt informieren oder mehr über China als potenziellem Forschungspartner erfahren? Hier finden Sie grundsätzliche und allgemeine Informationen zu verschiedenen Aspekten der Kooperation mit chinesischen Partnern.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte gerne direkt an die Servicestelle China-Komptenz: china-kompetenz@uni-marburg.de (telefonisch: +49 6421 28-26154). Wir beraten Sie gerne und lassen Ihnen ggf. für Ihr Vorhaben relevante Unterlagen zukommen.

  • China (-Kompetenz) als strategischer Schwerpunkt

    Die Kooperation mit China ist ein strategischer Schwerpunkt der Philipps-Universität, motiviert dadurch, dass China nicht nur ein wichtiger Partner zur Lösung globaler Herausforderungen ist, sondern auch neben den USA wichtigste Wissenschaftsnation der Welt. Gleichzeitig stellen sich bei der Kooperation mit China zahlreiche Herausforderungen (u.a. angesichts der zivil-militärischen Fusion der VR China verstärkt im Bereich Dual Use).

    Der Ausbau der Kooperationen folgt dabei dem Prinzip des De-Risking: Maximieren des Nutzens von Kooperationen bei gleichzeitiger Minimierung des Risikos. Konkret zieht die Philipps-Universität keine pauschalen roten Linien bei der Kooperation mit chinesischen Partnern und bemüht sich um Erhalt und Ausbau der Kooperationen, überprüft jedoch jede Kooperation hinsichtlich Risiken und Nutzen. Forschende werden im Prozess der Risiko-Analyse und -Abwägung eng begleitet und haben mit der Servicestelle China-Kompetenz eine zentrale Anlaufstelle, die in allen Belangen der China-Kooperation informiert und berät.

  • Kooperationsleitlinien / Handlungsempfehlungen

    Es gelten die Grundsätze und Verfahrensregeln für den verantwortungsvollen Umgang mit Forschungsfreiheit und Forschungsrisiken an der Philipps-Universität Marburg:

    „In diesem komplexen Spannungsfeld von Nutzen und Risiken ist die Wissenschaft dem Wohl der Menschheit sowie dem Schutz der Umwelt und anderer – vor allem verfassungsrechtlich geschützter – Güter verpflichtet. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler müssen daher eine – unmittelbare und mittelbare – Schädigung von schutzwürdigen Gütern soweit wie möglich vermeiden oder vermindern. Sie sollen deswegen neben der Machbarkeit der Forschung auch deren Folgen und ihre Beherrschbarkeit berücksichtigen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler müssen entscheiden, inwieweit bestimmte Güter zu schützen sind, soweit – bislang nur in seltenen Ausnahmefällen – die entsprechenden Sachverhalte gesetzlich noch nicht geregelt sind. In diesem Sinne sind der Wissenschaft nicht nur rechtliche, sondern auch ethische Grenzen gesetzt.“

    Grundsätzlich orientieren wir uns im konkreten Fall der VR China zudem an der im Juli 2023 veröffentlichten China-Strategie der Bundesregierung und empfehlen, sich an grundlegenden Fragen wie denen aus den Hinweisen der DFG zu Risiken in internationalen Kooperationen (die bei DFG-Anträgen inzwischen abgefragt werden) zu orientieren:

    Beachten Sie bitte auch unsere Informationen zur Exportkontrolle, um sicherzustellen, dass alle Forschungsaktivitäten im Einklang mit den geltenden Außenwirtschaftsvorschriften stehen.

    Forschungsgegenstand:

    ► Bestehen im Forschungsfeld Abhängigkeiten vom Partnerland und wenn ja, welche? Gäbe es alternative Kooperationspartnerinnen oder -partner? 

    ► Besteht die Möglichkeit, dass die gewonnenen Ergebnisse oder das generierte Wissen von Dritten missbraucht werden können? 

    ► Gibt es über das Projekt hinausgehende Ziele, die von dem oder den Partner(n) verfolgt werden? Für welche Zwecke sollen die Ergebnisse möglicherweise eingesetzt werden? 

    Forschungsbedingungen:

    ► Wird am Partnerinstitut Forschung zu militärischen oder vergleichbaren Zwecken durchgeführt? 

    ► Ist ein systematisches Abgreifen von Forschungsdaten oder von Erfahrungen aus der Forschungsarbeit angesichts der politischen Verfasstheit des Kooperationslands denk- bzw. erwartbar? 

    ► Gibt es Umstände, die den Abschluss einer schriftlichen Vereinbarung über Rechte und Pflichten der Projektbeteiligten sowie über die Durchführung des gemeinsamen Projekts verhindern? 

    ► Gibt es Gründe anzunehmen, dass eine schriftliche Vereinbarung keine rechtliche Wirkung entfalten würde? 

    ► Besteht die Möglichkeit, dass es Einschränkungen in Bezug auf die Wissenschaftsfreiheit gibt, etwa hinsichtlich der Publikation der Projektergebnisse?

    Der DFG ist bewusst, dass einige der hier aufgeführten Fragen in bestimmten Fällen nicht oder nur mit erheblichem Aufwand beantwortet werden können. Wir unterstützen Sie gerne individuell dabei, der Sorgfaltspflicht dennoch bestmöglich nachzukommen. Im Folgenden finden Sie dennoch eine Sammlung der aktuell von verschiedensten Organisationen veröffentlichten Handreichungen, Leitlinien und Leitfragen.

    Darüber hinaus gibt es inzwischen zahlreiche Handreichungen und Leitlinien diverser Organisationen aus der dt. Wissenschaftslandschaft sowohl speziell zu Kooperationen mit China als auch allgemein zu internationalen Kooperationen, von denen Sie im Folgenden die wesentlichen chronologisch gelistet finden.

    Handreichungen mit China-Bezug:

    DAAD-Empfehlungspapier „Die Wissenschaftskooperation mit China realistisch gestalten“ (2024)

    Handlungsempfehlungen für die Zusammenarbeit mit China der Max-Planck-Gesellschaft (2023)

    BMBF-geförderter  Leitfaden für forschungs- und entwicklungsrelevante Datengesetze der Volksrepublik China (2022)

    Leitlinien zur Kooperation mit China der Hochschulrektorenkonferenz, HRK (2020)

    Handreichungen und Empfehlungen zu Risiken in internationalen Kooperationen:

    Nicht explizit auf die VR China bezogen, aber für die verantwortungsbewusste Vorbereitung von Forschungskooperationen sehr hilfreich.

    EU-Konzept zur Verbesserung der wirtschaftlichen Sicherheit mit Empfehlung von Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit der Forschung (2024)

    Guidelines for Secure International Cooperation der Universität Hamburg (2023)

    Empfehlungen der gemeinsamen wissenschaftlichen Kommission von DFG und Leopoldina in Bezug auf sicherheitsrelevante Forschung und ihre Herausforderungen (2022)

    Veröffentlichung der EU Kommission "Tackling R&I foreign interference" (2022)

    DAAD "KIWi Kompass": Keine roten Linien - Wissenschaftskooperationen unter komplexen Rahmenbedingungen (2020)

    Exportkontrolle:
    Handbuch 'Exportkontrolle und Academia' des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)

  • Allgemeine Informationen zu China

    Es gibt viele Möglichkeiten, sich über aktuelle Entwicklungen in den VR China zu informieren. Eine erste Anlaufstelle für objektive Berichterstattung ist das Mercator Institute for China Studies (merics). Hier finden Sie aktuelle Analysen und Studien zu gesellschafts- und hochschulpolitischen Themen und Ankündigungen rund um das Expertennetzwerk von merics.  

    Das Leiden Asia Centre ist über die Grenzen der Niederlande hinaus als Expertenzentrum für Chinafragen anerkannt. Hier finden Sie weitreichende Literatur, aber auch Podcasts und Videos zu aktuell relevanten China-Themen.

    China.Table, ein kostenpflichtiger, aber exzellenter Fachnewsletter von Table Media, der vor allem zu den Bereichen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft im Zusammenhang mit China informiert.

    Chinapolitan Newsletter, ist ein kostenloser Newsletter, welcher wöchentlich über wichtige News aus und über China, China-Jobs deutscher Unternehmen und Veranstaltungen informiert.

    Chinahirn ist ein kostenloser Newsletter des deutschen Journalisten Wolfgang Hirn, welcher aufgeteilt in vier Rubriken, über die Geschehnisse der vergangen Woche informiert.

    Podcasts:
    Auf der Seite des Bayrischen Hochschul Institues finden Sie eine umfangreiche Liste mit spannenden und informativen Podcats zum Thema China.

    Eine weitere Empfehlung ist der Welt.Macht.China Podcast der ARD.