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Genderbeziehungen im begrenzten Raum

Foto: Krause (ZfK)

Bedingungen, Ausmaß und Formen sexueller Gewalt an Frauen in kriegsbedingten Flüchtlingslagern

Das Projekt beschäftigte sich mit den Bedingungen, Formen und Ausmaß von sexueller Gewalt an Frauen im Kontext von kriegsbedingten Flüchtlingslagern, da Übergriffe vermehrt verzeichnet werden; denn das Ende von kriegerischer Gewalt bedeutet für Frauen nicht per se auch das Ende von kriegsbedingter, sexueller Gewalt.

Das Forschungsprojekt betrat territoriales Neuland: kriegsbedingte Flüchtlingslager. Es fokussierte auf den Nexus zwischen Dislokation, Genderbeziehungen und sexualisierter Gewalt, um das Gewaltkontinuum in Postkonfliktkontexten oder am Rande von Kriegsschauplätzen zu analysieren. Dies beruht auf dem in der Wissenschaft vermehrt hervorgehobenen Argument, dass viele Frauen Gewalt im Kontext von gewaltsamen Konflikten anders erfahren, da diese häufig sowohl zeitlich als auch räumlich außerhalb von Kriegsschauplätzen stattfindet. Dichotomien wie vor vs. nach dem Waffenstillstand, öffentlicher Kriegsschauplatz vs. das eigene, private Zuhause, sowie feindliche Kombattantinnen und Kombattanten vs. vertrauenswürdige Familienmitgliederinnen und Familienmitglieder lassen sich nur schwer aufrechterhalten. Ob und wie sich dies im kriegsbedingten Flüchtlingslager manifestiert, ist daher ein bedeutender Beitrag zur Ausdifferenzierung von Geschlechterperspektiven in der Friedens- und Konfliktforschung.

Unser Ausgangspunkt war die Annahme, dass Flüchtlingslager begrenzte Räume sind, in denen Geschlechterbeziehungen neu verhandelt und definiert werden. Dies geschieht sowohl homosozial innerhalb der Kategorien Männer bzw. Frauen, als auch heterosozial zwischen den Kategorien Männern und Frauen.

Laufzeit: 2013-2015

Förderung: Deutsche Stiftung Friedensforschung

Projektleiterin: Prof. Dr. Susanne Buckley- Zistel

Team: Prof. Dr. Susanne Buckley- Zistel, Dr. Ulrike Krause