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Die lokale Verankerung globaler Institutionen

Foto: von Heusinger (ZfK)

Eine vergleichende Untersuchung von Gesundheitsprogrammen zu HIV/Aids und reproduktiver Gesundheit

Im Rahmen des Projektes wurden Aushandlungsprozesse und Konflikte zwischen verschiedenen Akteuren betrachtet, die an der Lokalisierung globaler Institutionen beteiligt sind.

Lokale Lebenswelten werden in zunehmendem Maße von globalen Institutionen durchdrungen und dadurch ihrer kulturellen Selbstverständlichkeit beraubt. Dies gilt vor allem auch für solche Gesellschaften, die in kultureller Hinsicht lange Zeit nicht von der westlichen Moderne geprägt waren. Was passiert nun, wenn im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit globale Institutionen des Gesundheitssektors auf solche lokalen Kontexte treffen? Beispiele für solche Akteurinnen und Akteure sind internationale Organisationen, Nichtregierungsorganisationen, Regierungen, aber auch Interessenverbände und lokale Bürgerinitiativen bis hin zu. Zu den globalen Institutionen, die in dem Projekt im Fokus stehen, gehören zum einen Menschenrechts- und Gendernormen und zum anderen biomedizinisches Wissen zu HIV/Aids und reproduktiver Gesundheit.

Neben den Prozessen der Lokalisierung wurde auch untersucht, inwiefern sich durch die - gesellschaftlich umstrittene - Implementierung globaler Normen und Wissensstandards die tatsächliche institutionelle und individuelle Praxis (bspw. neue gesetzliche Regelungen bei der Patientenversorgung, Normwandel in Bezug auf Sexualerziehung oder die Einführung medizinischer Diagnoseverfahren) veränderte.

Laufzeit: 2013-2016

Förderung:
Fritz Thyssen Stiftung zur Wissenschaftsförderung

Projektleitung: Prof. Dr. Thorsten Bonacker

Team:
Prof. Dr. Thorsten Bonacker, Dr. Kerstin Zimmer, Judith von Heusinger