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Öffnen – Truhe mit Lederbezug und Verzierungen
Truhe, Ende 13. Jahrhundert, Lindenholz, Leder, Kupfer, feuervergoldet, versilbert, farbig gefasst, 42 x 74 x 42 cm, Inventar-Nr. 3056, Herkunft: Elisabethkirche in Marburg
Diese Truhe stammt aus der Elisabethkirche in Marburg und wurde Ende des 13. Jahrhunderts hergestellt. Sie besteht aus Lindenholz und ist mit einer dünnen Lederschicht überzogen.
Zur Zeit ihrer Herstellung wurde hauptsächlich Rinds- oder Kalbsleder verwendet, das sich dank seiner Dehnbarkeit gut zur Ummantelung eignet. Mit einer Breite von 72 cm und einer Höhe und Tiefe von jeweils 42 cm ist die Truhe um einiges größer, als sie auf dem Foto wirkt.
Filigranes Handwerk
Mit kleinen Nagelköpfen sind Musterungen in Form von Rauten, Kreisen, Ovalen und Blüten auf die Truhe appliziert. Die Ornamente sind rein dekorativ. Es lässt sich heute noch eine grüne Bemalung erkennen, welche sich mit der Naturfarbe des Leders abwechselt. Besonders auffällig sind die mit Rautenmuster ausgefüllten Dreiecke. Der flache Deckel ist durch zwei Scharniere an der oberen Kante der Rückseite mit dem Truhenkorpus verbunden.
Ursprünglich waren acht Griffe an der Truhe montiert: zwei auf dem Deckel, jeweils zwei an der Vorder- und Rückseite sowie jeweils einer an den Schmalseiten. Heute sind nur noch vier Griffe vorhanden. In der oberen Mitte der Vorderseite befindet sich ein rundes, flaches Schloss. Der passende Schlüssel ist verloren gegangen. Über die Zweckbestimmung der Truhe besteht keine Klarheit. Möglicherweise wurden in der Kiste Reliquien aufbewahrt oder auch liturgische Gegenstände. Der Lederbezug und seine Verzierungen umhüllen auf kostbare Weise die hölzerne Grundkonstruktion und werten die Truhe durch das verwendete Material auf.
Standort im Landgrafenschloss Marburg
Wilhelmsbau Etage 2 im Landgrafenschloss Marburg, Abteilung Kulturgeschichte - Sakrale Kunst,
Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Philipps-Universität Marburg
