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Hans Würtz „Zerbrecht die Krücken“

Hans Würtz, Autor des 1932 erschienenen Werks „Zerbrecht die Krücken“, war ein umstrittener und mit Kirmsse befreundeter Reformpädagoge, der sich mit körperbehinderten Menschen beschäftigte und dabei den Begriff der „Krüppelpädagogik“ prägte. Die links abgebildete Einbandgestaltung - ein zum kämpferischen Gruß der Arbeiterbewegung emporgereckter Arm, dessen geballte Faust eine Krücke zerbricht - stammt von dem Künstler Ernst Neidhart. Von Kirmsse hinzugefügte Zeitungsartikel verleihen diesem Exemplar einen spezifischen Wert als zeitgeschichtliches Dokument. So thematisiert einer der Artikel einen Fluchtversuch von Würtz in die Tschechoslowakei 1933, um einer Verhaftung durch die Nationalsozialisten zu entgehen. Vorgeworfen wurde ihm die Veruntreuung von Geldern; andere vermuten darin nur einen Vorwand, da Würtz auch Joseph Goebbels als Körperbehinderten aufgelistet hatte.

- der Titel im OPAC

- weitere Literatur von Hans Würtz an der UB Marburg

Sekundärliteratur zu Hans Würtz an der UB Marburg (Auswahl):

Musenberg, Oliver: Der Körperbehindertenpädagoge Hans Würtz (1875-1958): eine kritische Würdigung des psychologischen und pädagogischen Konzepts vor dem Hintergrund seiner Biographie. Hamburg 2002 

Weiß, Hans: Hans Würtz (1875-1958). In: Buchka, Maximilian u.a. (Hrsg.): Lebensbilder bedeutender Heilpädagoginnen und Heilpädagogen im 20. Jahrhundert. München 2002, 385-409