Hauptinhalt

Ketzerbach 63 - Sanierung eines Baudenkmals

Foto: Markus Farnung
Galerie anzeigen

Im Frühjahr 2022 konnte das Institut für Politikwissenschaft nach einer grundlegenden Sanierung seine neuen Räume in einem denkmalgeschützten Altbau in der Ketzerbach 63 beziehen. Der Umzug der Politologen - von der "PhilFak" an der Stadtautobahn ins Stadtzentrum - bildete einen wichtigen Baustein in der Entwicklung des geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Campus Firmanei. Zuvor war das Gebäude lange Jahre  vom Fachbereich Pharmazie genutzt worden. 

Aufgrund einer Asbestbelastung musste das Bauwerk zunächst einer Schadstoffsanierung unterzogen werden. Ein wichtiges Ziel der Sanierung war es, die Energiebilanz des Gebäudes zu verbessern und den Bau zugleich denkmalgerecht zu sanieren. Um den Wärmeverlust zu minimieren, zugleich aber auch die originalen Eichenfenster im Hauptgebäude zu erhalten, wurden sie als Kastenfenster ausgebildet. Zwar ist das historischen Gebäude für die laborartige Nutzung heute nicht mehr geeignet, umso mehr aber für eine Buchwissenschaft wie die Politologie. Ein Problem vor dem Umbau war die mangelnde Barrierefreiheit. Durch den Einbau eines Aufzugs und den Bau einer Rampe am seitlichen Eingang kann das Gebäude nach der Sanierung nun barrierefrei betreten werden.

Geschichte

Das 1841 als anatomisches Institut errichtete Gebäude ist inzwischen als Baudenkmal eingestuft. Daher wird die Sanierung in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege durchgeführt. Der ursprünglich zweigeschossige Backsteinbau wurde 1903 um eine Etage aufgestockt. Danach zog das zoologische Institut dort ein. In den 1950er Jahren wurde der Bau grundlegend saniert. Nach einem Umbau im Jahr 1976 nutzte der Fachbereich Pharmazie das Gebäude. Bis zum Umzug auf die Lahnberge waren dort das Institut für Pharmakologie und Toxikologie (bis 2011) sowie die Pharmazeutische Technologie (bis 2016) untergebracht.

Neben dem Hauptgebäude wurde auch das seitlich angebaute Hörsaalgebäude in der Wilhelm-Roser-Straße saniert, das weiterhin für Vorlesungen genutzt werden soll. Von den geplanten Baukosten in Höhe von 7,64 Millionen Euro stellt das Land Hessen im Zuge der dritten Phase des Hochschulpakts (HSP) 5,4 Millionen Euro zur Verfügung. 2,24 Millionen Euro steuert die Universität bei. Bauherrin ist die Philipps-Universität Marburg, die den Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) mit der Ausführung beauftragt hat.

Daten

Bauherr: Land Hessen vertreten durch die Philipps-Universität Marburg
Nutzung: Institut für Politikwissenschaften
Projektleitung: Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH)
Baubeginn: Anfang 2019
Fertigstellung: Frühjahr 2022
Baukosten: 7,64 Millionen Euro