Hauptinhalt

Willkommen am Fachgebiet Allgemeine Soziologie!

Ankündigung: Das Studium Generale der Philipps-Universität im Sommersemester 2023 wird von Prof. Dr. Markus Schroer gemeinsam mit Prof. Dr. Sven Opitz organisiert. Das Programm der Ringvorlesung ist hier abrufbar. Weitere Informationen zum Studium Generale finden Sie hier.

Wichtiger Hinweis: Bitte benutzen Sie für die Kommunikation per E-Mail Ihren Studierenden-Account. Adressen mit dubiosen Namen oder Kürzeln werden aus Sicherheitsgründen nicht geöffnet.

Der Arbeitsbereich Allgemeine Soziologie ist federführend für die Theorieausbildung im Rahmen der B.A.- und M.A.-Studiengänge zuständig. Zum umfassenden Programm des Arbeitsbereichs gehört in Forschung und Lehre sowohl die Auseinandersetzung mit den Klassikern des soziologischen Denkens als auch die multiperspektivische Weiterführung neuerer soziologischer Ansätze. Grundfragen und Grundbegriffe der Soziologie werden ebenso thematisiert wie gegenwärtige Diskussionen neuester Trends der sozial- und kulturwissenschaftlichen Forschung. Insgesamt steht der Arbeitsbereich für eine kultur- und wissenssoziologische Ausrichtung soziologischer Theoriebildung, die einen Beitrag dazu leisten will, die antiräumliche, antikörperliche, antidingliche und antiästhetische Ausrichtung der Mainstream-Soziologie zu überwinden. Anstrengungen in dieser Richtung finden Sie unter den Rubriken Lehre, Publikationen und Forschung.

Aus aktuellem Anlass: "Nicht die wissenschaftlichen Theorien und Modelle bestimmen, mit welcher Art von Räumen und Konflikten wir es zu tun haben, sondern die handelnden Akteure. Wird dies nicht berücksichtigt, drohen fatale Fehleinschätzungen von politischen Situationen, vor denen auch eingefleischte Politprofis nicht gefeit sind: Erst kürzlich hat der ehemalige Bundesaußenminister Joschka Fischer in einem Interview mit dem Spiegel Wladimir Putins vermeintlich antiquierte Sicht der Dinge kritisiert: 'Sein Kardinalfehler ist es zu glauben, dass Macht auch im 21. Jahrhundert von territorialer Größe abhängt. Aber sie hängt vor allem von wirtschaftlicher Stärke und einer breiten gesellschaftlichen Modernisierung ab.' Ganz im Gegenteil: Solange Akteure Territorien für wichtig halten, sind sie wichtig. Die Versäumnisse des Westens im Ukraine-Konflikt könnten gerade darin bestehen, die Bedeutung territorialer Fragen im 21. Jahrhundert unterschätzt zu haben. Allein durch den Hinweis Wladimir Putin hänge 'veraltetem Denken' an, wird sich der russische Diktator sicherlich nicht von seinem eingeschlagenen Kurs abbringen lassen."
(Markus Schroer: Grenzen in einer entgrenzten Welt, in: Berliner Republik. Das Debattenmagazin 16 (2014), H. 6, S. 24)

"Stets wieder sind andere Augen nötig, um von neuem sichtbar zu machen, auf andere Weise, was längst gesehen, doch nicht bewahrt werden konnte." (Helmuth Plessner)

"Uns aufmerksamer zu machen, darin liegt der hauptsächliche Nutzen, den die Kunst des soziologischen Denkens jedem anzubieten hat. Soziologie kann unsere Sinne schärfen, unsere Augen für Daseinsbedingungen öffnen, die bis dahin unsichtbar geblieben waren." (Zygmunt Bauman)

"Man muß sich wundern, daß die Menschheit es so lange ohne Soziologie geschafft hat, zu überleben." (Wolfgang Eßbach)

"Dem Berechenbarkeitsparadigma ist kaum zu entgehen. [...] Und so gilt alles, insbesondere das Glück des Volkes, als meßbar. Hier trifft man wieder auf das, was man den Komplex des Großinquisitors nennen mag, der das Glücksquantum und die Beschaffenheit des gesellschaftlichen und persönlichen Glücks zu beurteilen vermeint. [...] Der Konsum, das Geschlecht, das Reden, das Wünschen - alles unterliegt dem Vermessen-Werden. [...] Spielen, lieben, sich in der Sonne aalen, die flüchtige Zeit beim Schopf packen, alles, was das Abenteuer im Dasein ausmacht, wird von spezifischen Strukturen gezielt in eine Ordnung des Vermessens und der Ökonomie einbezogen. [...] Es ist unmöglich, aber vor allem uninteressant, das Glück [...] zu vermessen, denn uns fehlen die Kriterien, nach denen ein solches Maß zu eichen wäre." (Michel Maffesoli)

Lehre des Arbeitsbereichs im Sommersemester 2023:

Lehre im B.A.:

Prof. Dr. Markus Schroer: Soziologie der Konflikte. Klassische und aktuelle Texte (dienstags 12-14 Uhr)
Prof. Dr. Markus Schroer: Vom Leben im Anthropozän – soziologische Perspektiven (dienstags 16-18 Uhr)
Prof. Dr. Markus Schroer: Kämpfe, Krisen, Katastrophen (donnerstags 14-16 Uhr)
Constanze Erhard M.A.: Gender als soziologisches Konzept: Theoretische Perspektiven der Geschlechtersoziologie (mittwochs 14-16 Uhr)
David Prinz M.A.: Poststrukturalistische Soziologien (mittwochs 16-18 Uhr)

Lehre im M.A.:

Prof. Dr. Markus Schroer: Forschungskolloquium Soziologische Theorien und Kultursoziologie: Neuordnung der Welt durch ökologische Denkweisen (donnerstags 18-20 Uhr)

Aktuelle Veröffentlichungen:

Beiträge zur Corona-Krise:

Soeben erschienen:

  • Schroer, Markus (2022): Geosoziologie. Die Erde als Raum des Lebens. Berlin: Suhrkamp.
  • Schroer, Markus (2022): Soziologische Theorien. Von den Klassikern bis zur Gegenwart. Paderborn: (UTB) W. Fink (2. Auflage).

Schwerpunkte in Lehre und Forschung:

  • Soziologische Theorien
  • Kultursoziologie
  • Raum-, Stadt- und Architektursoziologie
  • Soziologie der Grenze
  • Körpersoziologie
  • Filmsoziologie
  • Soziologie der Artefakte