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Andreas Leinweber: Die Zeolithe aus dem Steinbruch Alter Stein bei Allendorf/Ulmtal

Andreas Leinweber aus Wetzlar-Dutenhofen ist seit seiner frühesten Jugend ein leidenschaftlicher Mineraliensammler. Die erste ernstzunehmende Sammlung begann er Mitte der 70er Jahre, die in erster Linie aus Eigenfunden vom Blasbacher Diabasbruch und von der Halde der Grube Rotläufchen bestand. Nach der Berufsausbildung löste er die Sammlung der selbst gefundenen Stücke komplett auf und trug durch Ankäufe eine hochwertige Kollektion von klassischen Mineralien unter ästhetischen Gesichtspunkten zusammen. 

Ab Ende der 80er Jahre verlagerte sich der Schwerpunkt seiner Sammlung immer mehr in Richtung von süd- und nordamerikanischen Edelsteinmineralien sowie Alpinen Klassikern. Im Jahr 1997 beendete er abrupt jede Sammeltätigkeit. Nach dem Sammlungsverkauf versuchte er sich in Abstinenz von dem fast zur Sucht gewordenen Hobby zu üben, aber wie bei wohl jedem Vollblutsammler hielt der Vorsatz nicht lange. Bereits im Herbst 1999 zog es ihn wieder zurück zu den Wurzeln des Mineraliensammelns – den eigenhändigen Funden. 

So kam er Ende 2003 erstmals in den Steinbruch "Alter Stein" bei Allendorf, den sein Sammlerfreund Hermann Wahl kurz zuvor als Fundmöglichkeit für gute Zeolithe ausgemacht hatte. Der dortige Basaltabbau befand sich noch in den Anfängen und schnell zeigten sich immer bessere und größere Kristalle von Chabasit und Phillipst. Die außergewöhnliche Qualität und Menge der Funde fesselte Leinweber derartig, dass er von Dezember 2003 bis Oktober 2010 kaum eine andere Fundstelle besuchte, als hunderte Male den "Alten Stein".

Die Mineralien von Allendorf

Die Mineralienfunde vom "Alten Stein" bei Allendorf sind zum Teil durchaus als spektakulär zu bezeichnen. Die Chabasitkristalle von hier, setzen für Deutschland ganz neue Maßstäbe und können ohne Zweifel auch zu den qualitativ besten und größten weltweit gezählt werden. Die Phillipsite von Allendorf sind ebenfalls von Weltklasse und einige der "Riesenkristalle" sind wohl die größten der Welt von ihrer Art. Auch andere Mineralien vom "Alten Stein" brauchen keinen Vergleich zu scheuen, wie beispielsweise der Calcit, der in seinen ungewöhnlichen Formen und interessanten Farben auch zu den Highlights der Lokalität zählt. (siehe auch "Lapis" vom Februar 2011)

Die Allendorf-Sammlung:

Die im Mineralogischen Museum der Philipps-Universität ausgestellten Stufen und Kristalle vom "Alten Stein" bei Allendorf, gehören nahezu alle zur Sammlung von Andreas Leinweber, dessen Eigenfunde durch den Ankauf weiterer Spitzenstücke aus der Sammlung von Hermann Wahl ergänzt wurden. Darüber hinaus wird die Ausstellung noch durch einige Stücke aus der Kollektion von Eliza Stolarczyk und Stefan Koch aus Frankfurt und Joy Désor aus Bad Homburg komplettiert. In dieser nahezu kompletten Übersicht sind besonders die großen Spitzenstücke nur bei dieser Ausstellung im Mineralogischen Museum in Marburg zu sehen, bevor sie zum Teil als Schenkungen oder Dauerleihgaben auf verschiedene Institute verteilt werden – so auch auf dieses.

Diese einzigartige Sammlung ist bis Ende Juni im Mineralogischen Museum der Philipps-Universität am Firmanei-Platz zu besichtigen.