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Rosel Kemmerer: Rockenberger Sandrosen

Das Mineralogische Museum der Philipps Universität Marburg setzt seinen Ausstellungszyklus „Mineralogische Schätze von Sammlern des heimischen Raumes“ fort. Gezeigt wird eine Sammlung von Frau Rosel Kemmerer mit Barytrosen aus der Sandgrube Rockenberg in der Wetterau.

Frau Kemmerer, die in dem „Sandrosendorf Rockenberg“ wohnt, sammelt seit Mitte der 70er Jahre die in Rockenberg in der Sandgrube auftretenden Sandrosen. Überwältigt von der enormen Vielfalt der Erscheinungsformen  und Farben, hat sie in dieser Zeit eine beeindruckende Sammlung von weit über 500 Exponaten zusammengetragen. „Mit etwas Phantasie kann man unterschiedlichste Figuren entdecken, wie Hasen, Vögel oder Schildkröten, die Natur kennt keine Grenzen“ schwärmt Frau Kemmerer, wenn sie Besucher in ihrem Haus durch ihre Ausstellung begleitet.

Diese Sandrosen sind einmalig in Deutschland und so hat Frau Kemmerer auch bereits in mehreren Ausstellungen ihre form- und farbschönen Exponate gezeigt. So z. B. auf der Landesgartenschau und im Kerckhoff-Institut in Bad Nauheim und natürlich, da sie sehr stark mit Rockenberg verbunden ist, auch in ihrem Heimatort. Die Rockenberger Röschen wurden schon von Goethe erwähnt und zählen zu den mineralogischen Kostbarkeiten auf unserem Planten. Sie entstehen aus Bariumsulfat-haltigen wässrigen Lösung, die seit 25 Millionen Jahren durch die tertiären Sande wandern. Bei der Kristallisation des Baryts (früher Schwerspat genannt, BaSO4) umschließt dieser die Sandkörner, verkittet sie und führt so zu den bizarren Formen.

In Rockenberg engagiert Frau Kemmerer sich sehr intensiv um den Erhalt der Sandgrube, da diese bereits sehr mehreren Jahren als Bauschutt- und Erdaushub-Deponie benutzt wird. So arbeitet sie unermüdlich in der einer Bürgerinitiative mit, die sich um den Erhalt eines Teilstückes der Sandgrube als naturhistorisches Denkmal verdient macht.

Die Ausstellung kann bis Ende Dezember im Mineralogischen Museum der Philipps-Universität in Marburg am Firmaneiplatz besichtigt werden.