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Mediale Transformationen des Visuellen

Visuelle Medien und die Ordnungen des Ähnlichen

Veranstaltungsdaten

22. Oktober 2008 16:30 – 22. Oktober 2008 21:00
Termin herunterladen (.ics)

Ernst von Hülsen Haus, Biegenstraße 11, 35037 Marburg, Tagungsraum und Hörsaal

Das erste Arbeitsgespräch am 22. Oktober 2008 ist der Auftakt für eine Veranstaltungsreihe zu Fragen der „Medialen Transformationen des Visuellen“, organisiert vom Deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg. Aus unterschiedlichen Perspektiven und mit jeweils variierenden Themenschwerpunkten sollen Fragen zu Praxis und Theorie der visuellen Dokumentation und Überlieferung von Kunst und Kultur diskutiert werden. Im Mittelpunkt stehen unterschiedliche Strategien und Techniken medialer Umformung sowie die daraus resultierenden Implikationen für Produktion, Rezeption und Distribution von wissenschaftlichen Objekten und (ihren) Bildern.

Im Fokus des ersten Arbeitsgesprächs steht das Thema der Serienbildung: das Problem und die Faszination der Konstruktion von Ähnlichkeit, die Gruppierung und Präsentation von „ähnlichen“ Dingen in Rahmen wissenschaftlicher Forschungsprozesse, in Sammlungen oder auch im Kontext der künstlerischen Produktion. Besondere Aufmerksamkeit soll den medialen Grundlagen gewidmet werden, um das Zusammenspiel von Sammlung und Medien bzw. Serialisierung und Medialisierung zur Diskussion zu stellen:

  • Welche Bedeutung spielt die Serie in der Herstellung „wissenschaftlicher Dinge“? Welchen Anteil hat die Konstruktion von Ähnlichkeit an der Transformation von Sammlungsgegenständen zu epistemischen Objekten?
  • Wie artikuliert sich Ähnlichkeit in wissenschaftlichen Sammlungen? Nach welchen Kriterien und mithilfe welcher Strategien bzw. Techniken visueller Inszenierung werden Ähnlichkeitsrelationen hergestellt?  
  • Welche medialen Operationen unterstützen und fördern die visuellen Argumentationsformen zur Begründung und Bestimmung von Serien? Welche Modifikationen erfahren dabei einzelne Objekte und/ oder ihre Repräsentationen?
  • Wie artikuliert sich die Grenze zwischen Ähnlichkeit und Differenz? Welche Mechanismen werden zur Konstituierung von Vergleichbarkeit und Unterscheidbarkeit aktiviert?
  • Impliziert „Vergleichbarkeit“ immer schon den doppelten Impuls von Ein- und Ausgrenzung? Wie verhalten sich die einzelnen Glieder zum Ganzen einer Serie? Wie werden Ausnahmeerscheinungen und Sonderpositionen wie „Original“ oder „Fälschung“ bestimmt und legitimiert?

Programm

16.30 Hubert Locher, Marburg – Einführung

16.45 Stefanie Klamm, Berlin
Zufall der Medien – Reproduktionsverfahren und ihre Diskussion in der klassischen Archäologie des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts

17.30 Julica Hiller Norouzi, Tübingen
Codierung von Sehen – Die Glasplattenlehrsammlung des kunsthistorischen Instituts der Universität Tübingen

18.15 Lena Bader, Marburg
Original-Reproduktionen der Holbein-Madonna – Zur Produktion, Rezeption und Transformation kunsthistorischer Bilderkaskaden

Pause

Abendvortrag

19.30 Anke te Heesen, Tübingen
Das Gereihte. Zur Geschichte serieller Verfahren

Anschließend Umtrunk mit Häppchen

Für weitere Informationen: www.fotomarburg.de

Referierende

Hubert Locher, Stefanie Klamm, Julica Hiller Norouzi, Lena Bader, Anke te Heesen

Veranstalter

Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg, Philipps-Universität Marburg

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