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Latinistik

Ausschnitt eines Scans des F. 26 r. aus Codices Graeci et Latini photographice depicti, tomus XIV: Tibulli carmina, Sapphus Epistula Ovidiana, Codex Guelferbytanus 82.6 Aug., Leiden 1910.
Scato de Vries

Latein gehört zu den "erfolgreichsten Sprachen der Welt" (W. Stroh). Es hat eine weit über 2000jährige Kontinuität, denn auch nach dem Ende des antiken Rom bleibt die Kenntnis des Latein sehr stabil: es bildet geradezu eine kulturelle Klammer der europäischen Länder, die ihnen bis heute eine gemeinsame Tiefenstruktur verleiht.

Im Zentrum der Marburger Latinistik stehen Sprache und Literatur der großen Autoren des antiken Rom, deren Werke bis heute faszinieren - seien es Vergil, Horaz, Cicero, Seneca oder manche weitere Dichter und Prosaschriftsteller. Darüber hinaus widmet sie sich vertieft einzelnen Forschungsschwerpunkten, etwa im Bereich des römischen Theaters, der Historiographie und Fachschriftstellerei oder der Literaturtheorie. Und nicht zuletzt hat sie immer auch die Verbindungen in die Neuzeit im Blick: etwa das große Feld des sogenannten Neulatein, bei dem es noch viele Entdeckungen zu machen gibt.

Wer in Marburg Latein studiert, erschließt sich daher zum einen die reiche Kultur der römischen Antike. Zugleich gewinnt er auch Zugang zu Fragen oder intellektuellen Techniken, die nichts an ihrer Gültigkeit verloren haben -wie z.B. dem Funktionieren von Rhetorik. Unter der Hand erwirbt er dabei schließlich die Fähigkeit, sicher und analytisch mit Texten umgehen zu können: eine Fähigkeit, die in einer vernetzten Welt, in der so viel geschrieben wird wie noch nie, von immer höherer Bedeutung ist.