25.09.2019 Eingefärbte Kartoffelstärke auf Glasplatten

Wissenschaftlicher Workshop zur Lumière’schen Autochromfotografie

Christian Ertel (Karlsruhe)

Unter dem Titel „Eingefärbte Kartoffelstärke auf Glasplatten“ veranstaltet das Deutsche Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg (DDK) am 17. und 18. Oktober 2019 einen wissenschaftlichen Workshop zur Lumière’schen Autochromfotografie. Den Anlass dazu geben eine Schenkung von 86 Autochromen im Format 9 × 12 cm, welche das Hessische Staatsarchiv Marburg (HStAM) aus konservatorischen Gründen im Herbst 2018 an das DDK abgab, sowie die noch bis 5. Februar 2020 am HStAM laufende Ausstellung „ ‚Etwas sensationell Neues‘ – Marburg um 1910 in Farbfotografien von Georg Mylius“.

Der junge Pharmazeut und Amateurfotograf Georg Heinrich Mylius (1884–1979) fertigte die heute wohl ältesten erhaltenen Farbfotografien der Stadt Marburg im Frühjahr und Herbst 1911. Die Lumière’schen Autochrome zeigen überwiegend Motive aus Marburg und Umgebung – das Landgrafenschloss, die Elisabethkirche, Ansichten der Oberstadt, aus Weidenhausen, Cappel oder Wetter –, aber auch „Bremen vom Freiluftballon aus 1912“, den Havelsee in Brandenburg sowie schwedische Schären. 24 der Marburger Motive wurden ab 1912 vom N. G. Elwert Verlag als Postkarten im Dreifarbendruck vertrieben. Die Ansicht der Marburger Lohmühle wurde 1913 in Fritz Schmidts Lieferungswerk „Farbenphotographie. Eine Sammlung von 100 Aufnahmen in natürlichen Farben“ veröffentlicht.

Die am 17. Oktober 2019 am HStAM stattfindenden öffentlichen Vorträge in englischer und deutscher Sprache thematisieren die Geschichte und Bedeutung der Lumière’schen Erfindung sowie Aspekte der Konservierung und Restaurierung von Autochromen.

Christian Ertel (Karlsruhe)

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