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Online-Publikation

Foto: Horst Fenchel/Bildarchiv Foto Marburg

Eigene Forschungsdateninfrastrukturen

Ab 1993 wurde vom Bildarchiv Foto Marburg aus ein Publikationsprogramm zur Verbundkatalogisierung unter dem Namen Digitales Informationssystem für Kunst- und Sozialgeschichte (DISKUS) aufgelegt und erfolgreich für Kulturerbe-Institutionen geöffnet. Gemeinsame Grundlage bildete der MIDAS-Standard. Seit 1999 ist die daraus entstandene Forschungsdateninfrastruktur Bildindex der Kunst und Architektur online und frei zugänglich. Aktuell werden dort nahezu 1,5 Millionen Kunst- und Bauwerke mit über 2 Millionen dokumentarischen Fotografien aus unserer eigenen Sammlung sowie von rund 80 Museen, Denkmalpflegeämtern, Bildarchiven, Bibliotheken und Forschungsinstituten nachgewiesen.

2011 erfolgte der Launch des Digitalen Portraitindex druckgraphischer Bildnisse der Frühen Neuzeit, der aus einem gemeinsamen Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit zehn Kooperationspartnern hervorgegangen ist. Ziel des Vorhabens war die sammlungsübergreifende digitale Publikation und systematische Erschließung von über 200.000 druckgraphischen Porträts aus neun bedeutenden öffentlichen Sammlungen und Bibliotheken in Deutschland und Österreich. Inzwischen sind dort 287.000 Portraits nachgewiesen.

Das Graphikportal, eine Fachanwendung zur Dokumentation von graphischen Medien vom Mittelalter bis zur Moderne, wurde seit seinem Start 2017 zu einer – eng mit dem Digitalen Portraitindex verwandten – materialspezifischen Forschungsdateninfrastruktur ausgebaut. Wesentliche Impulse für die Weiterentwicklung dieses Portals, an dem graphische Sammlungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz beteiligt sind, gewinnt das Bildarchiv Foto Marburg aus dem Arbeitskreis Graphik vernetzt, der sich insbesondere um die Etablierung des Harvestingformats LIDO verdient gemacht hat.

Das im Langzeitprojekt der Bayerischen Akademie der Wissenschaften aufgebaute Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland (CbDD) besitzt seit 2019 eine semantische Publikationsplattform. Auf dieser sind bisher über 500 Bauwerke sowie deren Objektstruktur bis hinunter zur eigentlichen Malerei veröffentlicht und beschrieben. Die auf der Plattform zu den Bauwerken veröffentlichten Texte haben einen gesamten Umfang von knapp 6.000 Normseiten (Stand 2022). Darüber hinaus ist der gesamte Bildbestand des Projekts auch über den Bildindex abrufbar. Kooperationspartner ist das Institut für Kunstgeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Weitere Hinweise zu unseren eigenen Portalen: Recherchieren

Veröffentlichung in anderen Portalen

Logo der Deutschen Digitalen Bibliothek

Wir tragen seit der Gründung von Europeana und der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB) erheblich zu den dort publizierten Datenbeständen bei. Mit über 350.000 Datensätzen zu kulturellen Objekten und 800.000 zugehörigen Fotografien bildet der Datenbestand des Bildarchivs Foto Marburg 18% des deutschen Beitrags zur Europeana und rund 60% der Bestände aus der Sparte „Forschung“ in der DDB (Stand 2023).

Open Access und Nachnutzung

Wir möchten unsere Forschungsdaten so offen wie möglich zugänglich und nutzbar machen, konkret nach Maßgabe der 2021 veröffentlichten Open Access Policy der Kulturerbe-Einrichtungen in Hessen. Die Klärung der Nutzungsrechte und die entsprechende Auszeichnung der Forschungsdaten mit Rechte- und Nutzungshinweisen gehören zu unseren kontinuierlichen Aufgaben.

Damit die Datenquellen anderer Kulturerbe-Institutionen mit unseren Daten verbunden werden können, transformieren wir sie in offene, internationale Standardformate wie etwa LIDO und beabsichtigen, sie über maschinell zugängliche Schnittstellen für die Forschung und alle Interessierten gemäß den FAIR-Prinzipien und den DFG-Praxisregeln „Digitalisierung“ bereitzustellen – als Linked Open Data.