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Leitlinie der Philipps-Universität Marburg zum Umgang mit Institutionen, Hochschulen, Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern und Studierenden aus der Russischen Föderation und der Republik Belarus

Die Philipps-Universität pausiert alle Aktivitäten, die mit einer direkten oder indirekten Förderung von staatlichen Institutionen und Wirtschaftsunternehmen in Russland oder Belarus verbunden sind. Dies betrifft nicht nur unmittelbare Forschungskooperationen mit den dortigen Partnereinrichtungen, sondern jegliche Form gemeinsamer wissenschaftlicher und kultureller Programme. In von internationalen oder nationalen Forschungsorganisationen geförderten Programmen werden alle Einschränkungen der Förderer berücksichtigt.

Die Philipps-Universität sieht im wissenschaftlichen Austausch einen Weg zum gegenseitigen Verständnis und zur Stärkung einer Kultur des Friedens. Unseren wissenschaftlichen Freundinnen und Freunden in Russland und Belarus, die den Angriffskrieg auf die Ukraine ebenso verurteilen wie wir, bleiben wir deshalb auf persönlicher und wissenschaftlicher Ebene eng verbunden und führen Kooperationen auf individueller Ebene fort. Die gesetzlichen und ethischen Regelungen für den Umgang mit sicherheitsrelevanter Forschung hat die Philipps-Universität dabei fest im Blick. Zugangswege für die Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und Studierenden aus Russland und Belarus nach Marburg halten wir offen.

Beschäftigte der Philipps-Universität sollen keine Dienstreisen nach Russland oder Belarus unternehmen. Eine Genehmigung darf nur im Ausnahmefall, insbesondere bei medizinischen Kooperationsprojekten erfolgen. Es werden alle Studienstipendienprogramme für den Aufenthalt in Russland oder Belarus ausgesetzt bzw. bereits bewilligte Stipendien zurückgezogen. Stornierungskosten, die durch notwendige Verpflichtungen im Vertrauen auf das bewilligte Stipendium entstanden sind, können im Rahmen der Regelungen des Stipendienprogramms abgerechnet werden. Von individuell organisierten Studienreisen nach Russland oder Belarus wird dringend abgeraten.

Menschen mit russischen oder belarussischen Wurzeln, die derzeit an der Philipps-Universität arbeiten oder studieren, sind als Hochschulmitglieder fester Teil unserer Hochschulgemeinde. Unsere Solidarität gilt allen Hochschulmitgliedern, die für Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung eintreten und wir stellen uns vehement gegen jegliche Form der Diskriminierung in dieser Gruppe.

(30. März 2022)