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LSBTIQ*-Rechte in Mehrebenen-Governance Systemen

Das Projekt untersucht die Aushandlung von Menschenrechten, im Besonderen von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgender, intersexuellen und queeren (LSBTIQ*)-Personen in verschiedenen Staaten im südlichen Afrika und auf transnationaler Ebene. Entscheidungsprozesse zu rechtlichen Praktiken sowie gesellschaftliche Normen sowohl auf den nationalen Ebenen in Südafrika und Botsuana als auch der regionalen Ebene, innerhalb der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft (Southern African Development Community, SADC), durch staatliche und nicht-staatliche Akteur_innen, stehen im Mittelpunkt des Forschungsvorhabens.

Die Debatten um die Rechte von LSBTIQ*-Personen sind eng verknüpft mit Fragen des sozialen Wandels und sozialer Ungleichheiten und zeigen die Verschränkung von (konfliktiven) Diskursen zu rechtlichen Praktiken in Bezug auf die Menschenrechte einer vulnerablen Personengruppe innerhalb der verschiedenen Länder und auf transnationaler Ebene auf. Neben den nationalen Aushandlungsprozessen wird auch die Dynamik transnationaler gesellschaftlicher Debatten zwischen afrikanischen (und europäischen) Ländern untersucht. Der einschneidende Einfluss der gewaltvollen Verbindungen durch Kolonialisierung hat bis heute sehr konkrete Auswirkungen – nicht nur, aber auch – auf die Rechte von LSBTIQ*-Personen. Die Verhandlung der Rechte dieser Personengruppe auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene stellt einen besonders interessanten und relevanten Aspekt der Kontinuitäten und Brüche kolonialer Unterdrückung dar. Konzeptionell leistet das Projekt einen Beitrag zu den wissenschaftlichen Debatten um Mehrebenen-Governance Ansätze und der Regionalismusforschung sowie deren Verknüpfung mit postkolonialen und feministischen Perspektiven.

Das Projekt ist am Zentrum für Konfliktforschung und am Zentrum für Gender Studies und Feministische Zukunftsforschung angedockt.

Projektlaufzeit: 2021-2022
Förderung: Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Forschungsschwerpunkt „Dimensionen der Kategorie Geschlecht – Frauen- und Geschlechterforschung in Hessen“
Leitende Forscherin: Dr. Mariel Reiss