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Deutschlands gewaltvollen Vergangenheiten gedenken

Foto: Susanne Buckley-Zistel

Studienreise, Berlin, 07.-11.01.2018

Wie arbeiten verschiedene Gedenkstätten und andere Orte der Erinnerung Deutschlands vergangene Perioden der Gewalt auf? Diese Frage stellten sich 11 multidisziplinäre Studierende im Rahmen des Seminars „Gewaltvollen Vergangenheiten erinnern, gedenken, repräsentieren“. Unter der Leitung von Dr. Timothy Williams und Prof. Dr. Susanne Buckley-Zistel erfolgte vom 07. bis zum 11. Januar 2018 eine Studienreise nach Berlin.

In den ersten zwei Tagen besuchten die Teilnehmer_innen Denkmäler und Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Zu den Stationen gehörten auch die Ausstellung "Topographie des Terrors", die Gedenkstätte im ehemaligen Frauenkonzentrationslager Ravensbrück sowie die Gedenkstätte Deutscher Widerstand.
Am dritten Tag befassten sich die Teilnehmer_innen mit der Aufarbeitung der SED-Diktatur und am letzten Tag setzten sie sich mit Deutschlands kolonialer Vergangenheit auseinander. In diesem Kontext besuchten sie neben Denkmälern und Gedenkstätten auch Dokumentationszentren, Archive und Bürgerinitiativen. Das Interesse der Teilnehmer_innen galt dabei insbesondere den Entstehungsgeschichten und Entwicklungen dieser Erinnerungsorte, ihrer Konstruktion von Täter-und Opferschaft und der Frage, wie hier Botschaften über die Vergangenheit und Zukunft vermittelt werden. Um diese Fragen zu untersuchen, nahmen die Teilnehmer_innen an Führungen teil, sprachen mit Forschungsleiter_innen und Kurator_innen oder gewannen lebendige Einblicke durch die Erzählungen von Zeitzeug_innen und Aktivist_innen.

Die Exkursion hat gezeigt, wie Gedenkstätten verschiedenartig gesellschaftliche Diskurse um Vergangenheitsaufarbeitung mitgestalten und dabei unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Ausgiebige Diskussionen und der aktive Austausch von Gedanken durch die Teilnehmer_innen bereicherten und belebten die Studienreise.

Projektleitung: Prof. Dr. Susanne Buckley-Zistel und Dr. Timothy Williams
Förderung: Hessische Landeszentrale für politische Bildung
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