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Konflikte in Gegenwart und Zukunft

Rückblick - Wintersemester 2024/2025
Globale und nationale Entwicklungen prägten die Themen der Vortragsreihe im Wintersemester. Das Programm wurde von Prof. Dr. Thorsten Bonacker organisiert und moderiert.

1|Prof. Dr. André Brodocz - Was Sie schon immer über Thüringen wissen wollten: Über politische Kulturen und Regieren östlich von Hessen
Der Vortrag warf einen kritischen Blick auf die politischen Entwicklungen in Thüringen seit 2014 - von der ersten linken Landesregierung über die Regierungskrise 2019 bis zur aktuellen Blockade im Landtag. Besonders im Fokus stand die Frage, wie demokratische Prozesse funktionieren, wenn stabile Mehrheiten fehlen und extreme Kräfte erstarken. Die Diskussion zeigte, wie komplex und zugleich wegweisend die Situation in Thüringen für die politische Landschaft Deutschlands ist.
2|Prof. Dr. Armin Nassehi - Wenn zwei sich streiten, sieht der Dritte mehr: Einige logische und soziologische Implikationen stabiler Konflikte
Konflikte wirken oft zerstörerisch, sind jedoch häufig Ausdruck bestehender Ordnungen und können integrative Funktionen erfüllen. Der Vortrag zeigte, wie Spannungen in persönlichen wie politischen Zusammenhängen nicht nur Ordnung herausfordern, sondern auch neue ermöglichen. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie durch das Auflösen von Konflikten zivilisiertere Formen des Zusammenlebens entstehen können.


3|Dr. Jana Puglierin - Die Bedeutung der US-Wahl für Deutschlands und Europas Sicherheit
Der Vortrag zeigte, dass die US-Außenpolitik zunehmend von einer Hinwendung nach Asien und einer wachsenden Skepsis gegenüber dem Engagement in Europa geprägt ist. Künftige US-Regierungen dürften eine stärkere sicherheitspolitische Eigenverantwortung Europas einfordern. Im Fokus stand die Frage, wie Europa darauf strategisch reagieren kann.
4|Prof. Dr. Christoph Safferling - Ist unsere Demokratie am Ende?
Der Vortrag befasste sich mit den zunehmenden Herausforderungen für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Deutschland. Ausgehend von den Umbrüchen der Landtagswahlen 2024 wurde deutlich, dass radikale Parteien an Einfluss gewinnen. Gleichzeitig zeigte der Rückblick auf 75 Jahre Bundesrepublik, dass die Demokratie trotz wiederkehrender Krisen bemerkenswerte Stabilität bewiesen hat. Im Zentrum stand die Frage, wie politisches Handeln und rechtsstaatliche Reformen zur Verteidigung der freiheitlichen Ordnung beitragen können.


5|Prof. Dr. Uwe Schneidewind - Realitätsschock: zu den Grenzen wissenschaftsbasierter Politik
Uwe Schneidewind wechselte im Jahr 2020 aus der Wissenschaft als Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie in das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Wuppertal. Im Vortrag ging er auf die Grenzen einer wissenschaftsbasierten Politik ein. Er erläuterte, warum es so schwer war, in der Politik umzusetzen, was wissenschaftlich vermeintlich klar auf der Hand lag – und untermauerte dies mit vielen Beispielen aus der kommunalen Praxis einer Großstadt.
Plakat der Veranstaltungsreihe.

