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Konflikte in Gegenwart und Zukunft

Rückblick - Sommersemester 2025

Die Vortragsreihe im Sommersemester 2025 stand unter dem Motto „Wissenschaft und Gesellschaft: Symbiosen, Konflikte, Potenziale“ – gestaltet und moderiert von Dr. Philipp Lottholz.

1 | Dr. Thania Paffenholz - Was kann und was soll Friedensforschung?

Mit einem eindrucksvollen und inspirierenden Vortrag eröffnete Dr. Thania Paffenholz die Vortragsreihe. In einer Zeit globaler Krisen und gesellschaftlicher Spannungen zeigte sie eindrucksvoll die Bedeutung der Friedensforschung für die Konfliktbearbeitung heute und in Zukunft auf. Ihr zentrales Plädoyer: evidenzbasierte Friedensarbeit und eine aktive Rolle der Wissenschaft in der Konflikttransformation.

Als international anerkannte Friedensforscherin und Gründerin von Inclusive Peace in Genf bringt Dr. Paffenholz langjährige Erfahrung aus über 20 Friedensprozessen weltweit mit – unter anderem in der Ukraine, Kolumbien, Afghanistan, Äthiopien und im Sudan.

2 | Ornella Gessler & Johannes Maaser - Konflikte angehen, Krisen überwinden? Gemeinsame Bearbeitung kommunaler Konflikte aus gesellschaftlicher und behördlicher Perspektive

Ornella Gessler und Johannes Maaser gaben spannende und praxisnahe Einblicke in aktuelle Ansätze der Kommunalen Konfliktberatung und -prävention. Ein zentrales Fazit des Abends: Präventionsarbeit und Konfliktmanagement erfordern die enge Verzahnung behördlicher Perspektiven mit zivilgesellschaftlichem Engagement – ebenso wie eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis. Nur durch abgestimmtes Handeln lassen sich komplexe Herausforderungen vor Ort wirksam und nachhaltig bewältigen.

3| Runder Tisch auf dem Richtsberg -  Sozialwissenschaft und politische Teilhabe

Im Fokus der Veranstaltung standen die Erfahrungen lokaler Vereine, wie HADARA e. V. und Lebenswerter Stadtteil Richtsberg e. V., die über ihre vielfältige Arbeit für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Engagement berichteten – etwa durch Kulturfeste oder Bildungsangebote. Diskutiert wurden Hürden wie bürokratischer Aufwand, fehlende Ressourcen und die Frage, wie besonders junge Menschen für nachhaltiges Engagement gewonnen werden können. Es wurde deutlich: Für mehr Zusammenhalt braucht es niedrigschwellige Angebote, sichtbare Anerkennung lokaler Initiativen und eine engere Verzahnung von Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft. Vollständiger Rückblick

4 | Dr. Fritz Reusswig - Viele Wege führen zum Ziel? Klima- und Mobilitätswende in Zeiten der Negativ-Politik

In seinem Vortrag analysierte Dr. Fritz Reusswig die zunehmende gesellschaftliche Polarisierung rund um die Klimakrise – ein Thema, das früher breite Zustimmung fand, heute jedoch verstärkt durch rechtspopulistische Narrative emotional aufgeladen und kontrovers diskutiert wird. Er plädierte für eine differenzierte Betrachtung ihrer Positionen und zeigte Ansätze auf, wie eine nicht polarisierende Klimakommunikation gelingen kann, die wieder mehr Menschen miteinander ins Gespräch bringt.



5 | Dr. med. Barbara Wolff - Ein Prozess für alle: Psychosoziale Versorgung Geflüchteter und gesellschaftlicher Zusammenhalt

Der Vortrag warf einen bewegenden und reflektierten Blick auf das Ankommen nach der Flucht – nicht nur aus Sicht der Geflüchteten, sondern auch der Aufnahmegesellschaft. Ausgehend von 30 Jahren Erfahrung in der psychosozialen Unterstützung von Menschen nach Krieg, Folter und Gewalt wurde deutlich: Integration ist ein wechselseitiger Prozess, der tiefgreifende Veränderungen mit sich bringt – für die Ankommenden ebenso wie für das gesellschaftliche Miteinander.

Plakat der Vortragsreihe (PDF)