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Detroit, Urban Agriculture

© Franziska Klose

Detroit, Molly and Mike’s Garden, 2015

© Franziska Klose

Molly Hubbell und Mike Zuzolo betreiben seit 2014 einen Garten hinter ihrem Haus. Aufgrund der hohen Bleiwerte im Boden ihres Grundstücks konnten sie im ersten Jahr nur Blumen und Gemüse in Hochbeeten anbauen. Seit 2016 wachsen die Pflanzen vom belasteten Unterboden getrennt in biologischem Kompost. Viele Grundstücke in Detroit sind mit Schwermetallen oder Öl kontaminiert – durch früher verwendete bleihaltige Hausanstriche oder durch Rückstände der Industrie, die ohne Umweltvorgaben produzierte. Gärten und Farmen lassen daher stets ihre Böden untersuchen, bevor sie etwas anbauen.

Detroit, Oakland Avenue Urban Farm (Lacinato Kale), 2016

© Franziska Klose

Dieses Bild zeigt den in Detroit sehr beliebten Palmkohl, der in fast jedem Garten zu sehen ist. Diese Kohlart stammt aus der italienischen Toskana und wird dort seit Jahrhunderten angebaut. Sie wird auch toskanischer Grünkohl oder Cavolo Nero genannt, was Schwarzkohl bedeutet. Dieser Palmkohl wächst auf einem Feld der Oakland Avenue Urban Farm, die seit 20 Jahren von der North End Christian Community Development Corporation betrieben wird. Bis heute ist es ihr Anliegen, das Stadtviertel nachhaltig und selbstbestimmt zu entwickeln. Urbane Landwirtschaft ist dabei nicht nur die Grundlage zur Lebensmittelversorgung, sondern auch für Ausbildungsprogramme und Arbeitsplatzbeschaffung für die mehrheitlich afroamerikanische Community. Mit einem Anteil von mehr als 80 Prozent der Afroamerikaner*innen ist Detroit eine der größten schwarzen Gemeinden in den USA.