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Hier finden Sie Antworten auf folgende Fragen zu BRAIN:

  • Was bietet BRAIN?

    BRAIN stellt empirisch fundiert Informationen zu vielen Fragen bereit, die das Thema „Hochbegabung“ berühren, und hilft, Unsicherheit zu reduzieren. Eltern können hierfür die telefonische Erstberatung nutzen. Dazu finden mehrmals wöchentlich telefonische Sprechstunden zu festgelegten Zeiten statt. Im ausführlichen Telefonat geben erfahrene Psychologinnen einzelfallbezogene Informationen und Unterstützung. Wenn es sinnvoll und erforderlich ist, kann sich eine Folgeberatung vor Ort mit einer umfassenden individuellen psychologischen Begabungs­diagnostik anschließen. Auch Lehrkräfte und andere Bezugspersonen können die telefonischen Sprechzeiten nutzen, um allgemeine Fragen zu Themen der Förderung zu klären oder sich zur Förderung bzw. zum Umgang mit speziellen Schülerinnen und Schülern ihrer Klasse beraten zu lassen. Die Kontaktaufnahme mit Lehrkräften derjenigen Schülerinnen und Schüler, die vor Ort in Marburg bei BRAIN testdiagnostisch untersucht wurden, erfolgt jedoch nur mit dem Einverständnis der Eltern.

    Als „neutrale“ Instanz bemüht sich BRAIN zu vermitteln, wenn unterschiedliche Ansichten über die Begabung bzw. Förderung eines Kindes vorliegen. Auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse, psychologischer Fachdiagnostik und ausführlicher Beratung werden Vorstellungen über und Erwartungen an (besonders begabte) Kinder diskutiert und gegebenenfalls neu bewertet sowie gemeinsam Lösungsansätze erarbeitet.

  • Mit welchen Fragen kann man sich an BRAIN wenden?

    Über das Konzept „Hochbegabung“ sowie angenommene Auswirkungen auf den Alltag und die Eigenschaften des Kindes gibt es viele verschiedene Meinungen, Mutmaßungen und Vorurteile. Viele Eltern und Lehrkräfte sind daher verunsichert, wenn sie glauben, ein Kind könne eventuell hochbegabt sein. Die bei BRAIN arbeitenden Psychologinnen und Psychologen geben bei dieser Vermutung unter anderem Auskunft und Rat bezüglich folgender Fragen:

    Wie und wann stellt man Hochbegabung fest?
    Unter welchen Umständen ist eine Testung / Nachtestung sinnvoll?
    Wie läuft eine Testung ab und wie bereite ich mein Kind darauf vor?
    Wer kann testen und wie kann man vorhandene Testergebnisse interpretieren?
    Wie kann ich ein Kind (auch ohne Test) fördern?
    Ist das Kind in der Schule eventuell unterfordert?
    Soll das Kind vorzeitig eingeschult werden / eine Klasse überspringen?
    Brauchen besonders begabte Kinder „besondere“ Erziehungsmaßnahmen oder Fördermaßnahmen?
    Hängen auftretende Probleme (z.B. Schulschwierigkeiten, soziale und psychische Auffälligkeiten) mit einer besonderen Begabung zusammen? Wie kann ich diese Probleme angehen?
    Gibt es außer BRAIN für unsere Fragestellung noch eine Anlaufstelle, an die ich mich wenden kann?
    Wo finde ich Informationsmaterial zum Thema „besondere Begabung“ und zu damit zusammenhängenden Fragestellungen?
  • Was bietet BRAIN nicht?

    BRAIN kann aus konzeptuellen und personellen Gründen leider keine weiterführende psychologische „Behandlung“ im Sinne einer Kinderpsychotherapie oder Langzeit-Erziehungsberatung durchführen. Ebenfalls können wir aus Kapazitätsgründen keine themenspezifischen Förderprogramme, Kurse oder Lern- bzw. Verhaltenstrainings für Hochbegabte anbieten. Werden im Lauf der Beratung gravierende Probleme deutlich, so unterstützt BRAIN Elternhaus und Schule dabei, ein geeignetes Beratungsangebot zu finden (z.B. Schulpsychologische Dienste, Erziehungs- und Familienberatungsstellen oder auch Fachkliniken), welches dann vor Ort den entsprechenden Betreuungs-, Förder- und gegebenenfalls Behandlungsbedarf genauer einschätzen und ggf. übernehmen kann. Eine konkrete Weiterempfehlung einzelner niedergelassener Fachkollegen ist allerdings nicht möglich.

  • Warum finde ich auf den BRAIN-Seiten keine Checkliste um Hochbegabung zu erkennen?

    Da die Beurteilung aufgrund von Checklisten sehr anfällig für diagnostische Fehler ist, raten wir vom Einsatz von Checklisten zur Identifikation hochbegabter Kinder ab. Checklisten sind keine wissenschaftlich abgesicherten Diagnoseinstrumente, sondern mehr oder weniger systematisch zusammengestellte Listen von Merkmalen, die angeblich für Hochbegabte besonders typisch sein sollen. Viele der in Checklisten zu findenden Merkmale treffen auf viele (manchmal auch auf nahezu alle) aufgeweckte und interessierte Kinder zu (z. B. „ist bei Routineaufgaben leicht gelangweilt“) oder sind so allgemein und unscharf formuliert, dass jeder etwas anderes darunter versteht (z. B. „hat hohe Ansprüche an sich selbst“).

    Merkmale wie beispielsweise "Verhaltensauffälligkeiten", "soziale Probleme" und "geringes Schlafbedürfnis" sind nachweislich nicht geeignet, um Hochbegabte zu entdecken. Dass derartige Merkmale häufig in Checklisten zu finden sind, ist auf eine unzulässige Verallgemeinerung von Einzelfällen zurückzuführen.

    Hinweise auf eine eventuelle Hochbegabung können am ehesten Merkmale und Fähigkeiten geben, die eng mit dem kognitiven Bereich bzw. dessen Entwicklung zusammenhängen, wie z.B. akzelerierte Sprachentwicklung, schnelle Auffassungsgabe etc. Eine hohe Ausprägung in diesen Bereichen kann auf eine Hochbegabung hinweisen, kann aber auch mit vielen anderen Faktoren und Lebensumständen des Kindes zusammenhängen (z. B. gute familiäre Förderung, systematisches Training, Vorhandensein älterer Geschwister, von denen das jüngere Geschwisterkind lernt etc.).

  • In welchem Altersbereich berät BRAIN?

    Die Mehrzahl der bei BRAIN vorgestellten Kinder (über 60 Prozent) befindet sich im Grundschulalter.

    Grundsätzlich steht die telefonische Beratung allen Ratsuchenden zur Verfügung. Eine ausführliche Intelligenzdiagnostik bei BRAIN ist ab dem Vorschulalter (z. B. bei Fragen im Zusammenhang mit einer eventuellen vorzeitigen Einschulung) bis ins junge Erwachsenenalter hinein möglich (z. B. bei Unsicherheiten hinsichtlich des geplanten/zum Ziel gesetzten Schul- oder Bildungsabschlusses). Für im Berufsleben stehende Erwachsene bietet BRAIN – in der Regel – keine Intelligenzdiagnostik an. Kinder unter fünf Jahren werden bei BRAIN nur in sorgfältig begründeten Ausnahmefällen angenommen, da unterhalb dieser Altersgrenze normalerweise keine ausreichend stabile Feststellung der intellektuellen Leistungsfähigkeit vorgenommen werden kann. Zudem ergeben sich bei sehr jungen Kindern nur ausgesprochen selten Fragestellungen, für die eine differenzierte Begabungsdiagnostik zwingend notwendig ist. Bei Fragen zur Förderung von Kleinkindern/Vorschulkindern unter fünf Jahren ist im Normalfall eine Intelligenzdiagnostik nicht notwendig.

  • Wer arbeitet bei BRAIN?

    Um eine hochwertige psychologische Diagnostik und Beratung zu gewährleisten, sind bei BRAIN ausschließlich qualifizierte Diplom-Psychologinnen und Diplom-Psychologen beschäftigt, d.h. alle psychologischen Schritte – von der telefonischen Erstberatung und Anamnese, Testdurchführung, Gutachtenerstellung bis zum abschließenden Beratungsgespräch – werden ausschließlich von diesen (und nicht von einer Sekretärin oder studentischen Hilfskräften) vorgenommen. Auch die vielfältigen Erfahrungen aus dem „Marburger Hochbegabtenprojekt“ fließen in die Arbeit der Beratungsstelle ein. Dies, die Anbindung an den Fachbereich Psychologie der Philipps-Universität Marburg, sowie regelmäßige Teambesprechungen und eine kontinuierliche Weiterbildung sorgen dafür, dass Diagnostik und Beratung nach aktuellen wissenschaftlichen Standards erfolgt.

    Eine Übersicht der Mitarbeiter finden Sie hier

  • Wie meldet man sich an?

    Die Beratung kann nur nach vorheriger telefonischer Anmeldung erfolgen. Im Rahmen eines ersten Telefonats ermitteln wir gemeinsam mit den Eltern, ob eine Diagnostik und Beratung vor Ort sinnvoll ist. Die telefonischen Sprechzeiten finden Sie hier. Bitte beachten Sie, dass Sie mit Wartezeiten rechnen müssen.

  • Wie finde ich zu BRAIN?

    Beachten Sie bitte unsere Wegbeschreibung.

  • Wie läuft eine Beratung bei BRAIN ab?

    Nach der Anmeldung beim telefonischen Erstkontakt mit den Eltern werden – mit Berücksichtigung einer Wartezeit von meist ca. zwei bis drei Monaten – insgesamt drei Termine vereinbart (Erstgespräch, Diagnostik, Beratungsgespräch). Das erste Gespräch (Dauer ca. ein bis zwei Stunden), bei dem in Teilen auch das Kind anwesend ist, dient dazu, das Kind kennen zu lernen sowie weitere – für die Beratungsfragestellung relevante – Informationen zu erheben. So kann die Diagnostik optimal vorbereitet werden. Der zweite Termin findet prinzipiell vormittags statt, um optimale Testbedingungen zu ermöglichen. In Abhängigkeit vom Alter dauert die Diagnostik zwischen zwei und vier Stunden (inklusive Pausen). Der dritte Termin (Dauer ca. zwei Stunden) dient dazu, die Ergebnisse der Diagnostik verständlich zu erläutern sowie die daraus abgeleiteten Empfehlungen mit den Eltern zu besprechen. Die Eltern erhalten anschließend ein ausführliches schriftliches Gutachten, in dem alle wichtigen Aspekte zusammenfassend dargestellt werden. Auch nach diesen drei Terminen können die Eltern uns gerne – in der Regel telefonisch – weiterhin kontaktieren.

  • Was kostet die Beratung und Diagnostik?

    Der telefonische Erstkontakt sowie die Anmeldung sind prinzipiell kostenfrei. Auch für die anschließende Beratung stellen wir keine Rechnung aus. Eine hochwertige Beratung setzt allerdings voraus, dass sie sich an dem aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstand orientiert. Da die dadurch entstehenden Kosten nicht von BRAIN getragen werden können, erbitten wir nach Abschluss der Beratung eine Spende für solche und ähnliche Zwecke (z.B. Forschung im Bereich von Hochbegabung, Entwicklungspsychologie, Pädagogischer Psychologie und psychologischer Diagnostik; Weiterbildung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen; Kongressbesuche; Einladung von Experten für Gastvorträge; Beschaffung aktueller Literatur). Ferner dient die Spende der Deckung laufender Kosten (z.B. Testmaterialien etc.). Die Qualität der Beratung hängt nicht davon ab, ob später (nach der Beratung) eine Spende geleistet wird.

  • Was ist, wenn die Testung ergibt, dass mein Kind nicht hochbegabt ist?

    Ziel der ausführlichen Diagnostik und Beratung bei BRAIN ist es, zu klären, ob bei einem Kind eine (sehr) weit überdurchschnittliche Begabung vorliegt oder eben nicht. Wenn dies im Vorhinein schon sicher wäre, dann würde sich eine Testung erübrigen. Aufgabe der Diagnostik ist primär, die Begabung des Kindes realistisch einzuschätzen, um es seiner Fähigkeiten entsprechend optimal zu fördern. Sowohl Unter- wie auch Überforderung sollen dadurch ausgeschlossen werden. Bei BRAIN erhält also jeder – unabhängig davon, wie das Testergebnis ausfällt – eine individuelle Beratung.

  • Was geschieht nach der Diagnostik und Beratung mit den persönlichen Daten?

    Alle von BRAIN erhobenen personenbezogenen Daten (Name, Adresse, Testunterlagen, Notizen über Beratungsinhalte, etc.) werden streng vertraulich behandelt, die Anforderungen des Datenschutzes werden strikt beachtet. Außer den an die gesetzliche Schweigepflicht (gemäß § 203 StGB) gebundenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von BRAIN bekommt keine dritte Person ohne schriftlich niedergelegtes Einverständnis der Betroffenen Zugang zu den personenbezogenen Informationen.