05.09.2022 Tagungsband „Aristotle’s ‘Generation of Animals’. A Comprehensive Approach“ erschienen

Der von der Marburger Gräzistin Sabine Föllinger herausgegeben Tagungsband „Aristotle’s ‚Generation of Animals‘. A Comprehensive Approach“ ist erschienen

JoJan, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons

Aristoteles‘ späte Schrift „De generatione animalium (über die Zeugung der Lebewesen)“  ist ein faszinierendes Werk, in dem Aristoteles (4. Jh. v. Chr.) auf der Grundlage seines empirischen Wissens und in Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Anschauungen eine groß angelegte Theorie zu Fragen der Zeugung, ‚Vererbung‘ und Embryonalgenese entwirft.

Indem er empirische Beobachtungen in theoretische Begründungszusammenhänge integrierte und dabei seine theoretischen Schlüsselerklärungen zugrundelegte, verfasste er ein biologisches ‚Meisterwerk‘. Gleichzeitig wirft dieses viele Fragen auf. Denn die Theorie, die Aristoteles hier konzipiert, ist aufgrund der damaligen Wissenslage (so war die Eizelle noch lange nicht entdeckt, die Funktion der Hoden war noch nicht bekannt) komplex und vielfach spekulativ.

Der Tagungsband ist das Ergebnis einer internationalen Tagung, die im August 2018 in Marburg stattfand.  Die in ihm vereinten Beiträge betrachten „De generatione animalium“ aus verschiedenen Perspektiven. Sie untersuchen die Struktur des Werks, Aristoteles‘ Methode und die Besonderheit seines wissenschaftlichen Schreibens sowie den wissenschaftlichen Kontext (Hippokratische Medizin). Sie fragen auch nach den  zugrundeliegenden philosophischen Konzepten und nach deren Verhältnis zur empirischen Forschung und versuchen so, Probleme zu  lösen, die Aristoteles‘ Erklärung von männlichem und weiblichem Zeugungsbeitrag, seine Erklärung der Geschlechtsentstehung und seine Vorstellung der Embryogenese bieten. Ein Ausblick auf die Rezeption rundet den Band ab.

 

Aristotle’s work “On Generation of Animals” is fascinating. By integrating empirical facts into contexts of justification and by explaining  reproduction in the framework of his general theory Aristotle wrote a biological ‘masterpiece’. At the same time it raises many issues because due to the difficulty of the subject under investigation (for example, the egg-cell had not yet been discovered) the theory is complex and often speculative.
The contributions in this volume resulting from a conference held in Marburg in 2018 study the challenging writing from various perspectives. They examine the structure of the work, the method and the manner of writing, its relation to other writings, and its scientific context. By investigating the underlying philosophical concepts and their relation to the empirical research offered in “On Generation of Animals” the contributions also try to solve puzzles which Aristotle’s explanation of the role of male and female offers as well as his idea of embryogenesis. An outlook for the history of reception rounds off the volume.

Sabine Föllinger (ed.), Aristotle’s Generation of Animals. A Comprehensive Approach. Proceedings of the 23rd Conference of the Karl and Gertrud-Abel Foundation, Marburg, August 22nd–24th, 2018 (Philosophie der Antike 43), Berlin/Boston 2022

 Den Tagungsbericht können Sie hier einsehen.

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