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Geist, Gehirn, Verhalten

Person mit einem Eyetracker hält eine Tasse in den Händen und betrachtet diese
Foto: Rolf K. Wegst

Wahrnehmen, erkennen, handeln: Unser Gehirn vollbringt Höchstleistungen, wenn es darum geht, die Umwelt zu erfassen. Erfahrungen gehen nicht einfach am Menschen vorüber, sondern prägen sich buchstäblich in unser Gehirn ein. Das Entstehen des Bildes von der Welt in unseren Köpfen ist ein faszinierender Vorgang, der im Mittelpunkt psychologischer und neurowissenschaftlicher Forschungsarbeiten steht. In Marburg spielt dabei ein systemischer Ansatz eine wichtige Rolle. Marburger und Gießener Forschende befassen sich in einem Verbundprojekt mit der alltäglichen Wahrnehmung, zum Beispiel ist das Zusammenspiel von Auge und Hand, ein komplexer Vorgang, an dem viele Hirnregionen beteiligt sind. Dies bemerkt man oft erst dann, wenn es nicht funktioniert, etwa bei neurologischen Erkrankungen wie Parkinson oder nach einem Schlaganfall. Auch psychische Erkrankungen spiegeln sich im Gehirn wider, teils ist dies genetisch bedingt, teils führen Umweltbedingungen und Erfahrungen dazu, dass sich die Nutzung von Genen im Gehirn verändert. Diese Zusammenhänge klären Forschende aus klinischen Neurowissenschaften, Psychiatrie und Psychologie gemeinsam auf. Die experimentelle, neurobiologische Orientierung ist ein Aushängeschild der Marburger Psychologie und Neurowissenschaften. In langjähriger Kooperation arbeiten hier durch ERCs (European Research Council) und AvH-Förderungen (Alexander von Humboldt-Stiftung) ausgezeichnete Forschende in Verbünden zwischen Marburg, Gießen, Darmstadt sowie anderen Standorten zusammen.

Im Mai 2023 haben unsere Forscher*innen im Rahmen der Exzellenzstrategie II zusammen mit der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Technischen Universität Darmstadt sowie weiteren Partnerinstitutionen eine Antragsskizze eingereicht. Das Exzellenzcluster TAM – The Adaptive Mind zielt darauf ab, das wissenschaftliche Verständnis der menschlichen Wahrnehmung, des Denkens und Handelns auf eine neue Basis zu stellen, indem erforscht und erklärt wird, wie sich Menschen an veränderte Bedingungen anpassen.

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