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Nicholas Warburg, Die normative Kraft des Faktischen, 2019

© Nicholas Warburg
Nicholas Warburg, Die normative Kraft des Faktischen, 2019

„Im Format einer großflächigen Leinwand präsentiert sich Nicholas Warburgs "Die normative Kraft des Faktischen"; eine lasierte Holzvertäfelung, auf die er mit Edding eine Mind Map der "BRD-GmbH" gemalt hat. Was in einem muffigen Partykeller zu erwarten wäre, wird von Warburg als objet trouvé inszeniert und zugleich gebrochen.

Die Spannung der Arbeit ergibt sich aus der scheinbar dokumentierenden Verbildlichung diverser Verschwörungstheorien, die vor allem von der Reichsbürgerbewegung und rechten Gruppierungen im Internet propagiert werden, und ihrer (im doppelten Sinne) Ausstellung als Kunstobjekt. Die Anführungszeichen sind vorausgesetzt. "Die normative Kraft des Faktischen" (ein Vorwurf von Anhängern der BRD-GmbH-These gegen das vermeintliche Konstrukt der Bundesrepublik Deutschland) ist dabei nicht (nur) als ein Sich-lustig-machen über ein paar krude Reichsbürger-Rentner gemeint, sondern entfaltet eine eigene Aura: zwischen verworrener, postmoderner Erzählung á la Thomas Pynchon, Vereinsgaststätte und Führerbunker.“

 – Statement des Künstlers über seine Arbeit