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Neurofeedback bei ADHS

Die Therapie der Aufmerksamkeits-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) erfolgt vorwiegend pharmakologisch. Jedoch zeigen sich langfristig oftmals keine konsistenten Effekte und Nebenwirkungen sind häufig, etwa ein Drittel spricht gar nicht auf die Medikamente an. Folglich sind verhaltenstherapeutische Behandlungsalternativen notwendig. In unserer Studie untersuchen und vergleichen wir ein Neurofeedback- und ein Selbstmanagement-Training hinsichtlich ihrer Wirksamkeit zur Behandlung von ADHS.

Kinder werden zufällig einer der beiden Therapiebedingungen zugeordnet. Die jeweiligen Rahmenbedingungen sind identisch gestaltet. Es finden Messungen zu Beginn, nach 24 Therapiestunden, zu Therapieende, sowie 6 bzw. 12 Monate danach statt. Informationen bezüglich der ADHS-Symptomatik werden mit Hilfe eines strukturierten klinischen Interviews (Kiddie-SADS), Fragebögen für Eltern und Lehrer (Conners-3) und zwei computergestützten, neuropsychologischen Testverfahren (Qb-Test, KITAP) erfasst.

Ziel des EEG-gestützten Neurofeedback-Trainings ist es, dass die Kinder lernen, sich willentlich in einen aktiven, aufmerksamen bzw. einen inaktiven, entspannten Zustand zu versetzen und diese Erregungsniveaus selbstständig zu regulieren. Aufgabe ist es, ein Objekt (z. B. ein Flugzeug oder U-Boot), welches über den Bildschirm fliegt, entweder nach oben (= aufmerksamer Zustand) oder nach unten (= entspannter Zustand) zu lenken. Dies erreichen die Kinder mit Hilfe von Gedanken, welche individuell erarbeitet werden.

Das Selbstmanagement-Training soll die Entwicklung der Kinder in den Bereichen Verhaltensregulation, Planen, Organisation und Selbstreflexion fördern. Dies wird mit Hilfe von verschiedenen Arbeitsstrategien wie z. B. „Ich mache mir einen Plan“, welche mit den Kindern besprochen und intensiv geübt werden sowie offener und verdeckter Selbstinstruktion erreicht. Die Therapie der Kinder wird durch ein Elterntraining begleitet, das in der Gruppe stattfindet und dazu dient, den Eltern Informationen zu ADHS und effektive Erziehungsstrategien für problematische Situationen zu vermitteln.

Einen aktuellen Artikel zum Thema (H. Christiansen: Neurofeedback for ADHD Training. In: International Innovation Issue 142) finden sie hier.